
Der Markt Abtswind leitet künftig sein Abwasser in die Anlage nach Wiesentheid. Nachdem nun auch von Wiesentheider Seite der Aufnahme der Nachbargemeinde zugestimmt wurde, informierte Bürgermeister Jürgen Schulz die Abtswinder Gemeinderäte bei ihrer Sitzung über das weitere Vorgehen. "Für uns war es wichtig, dass wir eine Richtung festgelegt haben", stellte er heraus.
Ein wichtiger nächster Schritt sei nun, so Schulz, die rechtliche Abwicklung. Für Abtswind komme am ehesten eine Zweckvereinbarung mit Wiesentheid in Frage. Wiesentheid bleibe Besitzer der Anlage, Abtswind kaufe sich ein. Wie der Bürgermeister erläuterte, fließe mit ein, wieviel Leitungsstrecke von Abtswinder Seite mit benutzt werde und welche Menge Abwasser letztlich in den Nachbarort fließe. Danach würden sich die Kosten errechnen.
Kein Bach in der Nähe
Schulz erläuterte außerdem, dass die Gründung eines eigenen Abwasser-Zweckverbandes als zu kompliziert angesehen wurde. Zudem würde diese Rechtsform aus verschiedenen Gründen seiner Gemeinde um einiges teurer kommen.
Zuvor hatte Schulz noch einmal erläutert, warum seine Kommune nicht, wie der Nachbarort Castell, seine eigene Anlage ertüchtige, sondern sich am Abwasserwerk in Wiesentheid beteiligt. Zum einen sei die Sanierung der eigenen Anlage als teurer berechnet worden wie der Anschluss nach Wiesentheid. Weiterer Grund sei, dass kein Bach oder Gewässer zum Einleiten in der Nähe befindet, das den gesetzliche Anforderungen in Zukunft entspräche. "Wir machen es, weil wir das Problem haben, dass wir unser Abwasser nirgendwo einleiten können", verdeutlichte das Gemeindeoberhaupt.
Hier sprach Ratsmitglied Holger Lenz an, dass auch der Sambach in Wiesentheid als Vorfluter zeitweise relativ wenig Wasser führe. Für den Sambach habe das Wasserwirtschaftsamt, so Schulz, eine Genehmigung zum Einleiten für die nächsten 20 Jahre in Aussicht gestellt. Man habe "die Zusage, dass wir jederzeit einleiten können."
Verkehr wird bald wieder überwacht
Diese Aussage hätte Ratsmitglied Heiko Därr gerne schriftlich vom Amt, wie er sagte. Einen solchen Bescheid gebe die Behörde erst, sobald die vollständige Planung vorliege, antwortete Bürgermeister Schulz. Zum Thema Kosten für die Bürger stellte er heraus, dass als nächster Schritt die Detailplanung mit der Berechnung der gesamten Kosten erfolgen müsse.
In der Sitzung hieß es weiter, dass die Verkehrsüberwachung nun wieder in Abtswind tätig werde. Zuletzt habe es wegen Personalmangels und wegen eines fehlenden Messgeräts keine Kontrollen gegeben, erläuterte es der Bürgermeister. Beim Punkt Bauanträge stimmten die Räte einem Antrag auf Zuschuss aus dem kommunalen Förderprogramm zu. Der Markt Abtswind unterstützt eine Dachsanierung in der Hauptstraße mit insgesamt 8000 Euro.