Benediktinerabt em. Lambert Dörr ist am Sonntag im Alter von 81 Jahren in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach gestorben. „30 Jahre lang hat er als Abt das Klosterleben der Abtei Peramiho und die Kongregation der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien geprägt“, werden Abt Michael Reepen und Prior Administrator Pater Sylvanus Kessy aus Peramiho in einer Pressemitteilung zitiert. Das Requiem für den Verstorbenen wird am Freitag, 27. Oktober, um 14 Uhr in Münsterschwarzach gefeiert, die Beisetzung schließt sich an.
Dörr wurde 1936 in Glashofen-Gerolzahn im Neckar-Odenwald-Kreis geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums und des erzbischöflichen Konvikts in Tauberbischofsheim trat er im Mai 1955 in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach ein. Am 16. Mai 1956 legte er die zeitlichen Gelübde und am 31. Mai 1959 die Feierliche Profess ab. Missionsbischof Viktor Hälg aus Ndanda/Tansania weihte ihn am 29. Juni 1960 in Münsterschwarzach zum Priester. Dörr studierte Philosophie an der Ordenshochschule in Sankt Ottilien und Theologie an der Universität Würzburg. Sein besonderes Interesse galt der Klostergeschichte.
Zur Vorbereitung auf seinen Einsatz als Lehrer in der Mission studierte Dörr von 1960 bis 1964 an der Universität Ottawa (Kanada) Geschichte und erwarb den Titel „Master of Arts“. 1964 wurde er als Missionar in das Abteigebiet Peramiho in Tansania gesandt. Dort war er zunächst als Lehrer an der Secondary School in Kigonsera tätig. Anschließend war er Kaplan in Matimira und von 1965 bis 1972 Lehrer am Likonde-Seminary, ehe er 1972 zum Prior der Abtei Peramiho berufen wurde. 1976 wurde er zum Abt gewählt. Als Dörr 2006 nach 30 Jahren im Amt zurücktrat, zählte die Gemeinschaft rund 30 europäische und 20 afrikanische Mönche mit Ewiger Profess. Zahlreiche verantwortungsvolle Positionen übertrug er an die afrikanischen Brüder, darunter die Ämter des Subpriors, des Cellerars und des Direktors der Berufsschule.
Vor zwei Jahren war er nach Deutschland zurückgekehrt.