Die Firma Heidelberger aus Dettelbach, die zurzeit in der Gemarkung Sommerach Quarzsand abbaut, will ihre Betriebsfläche erweitern. Betroffen von der Vergrößerung der Fläche ist die Gemarkung von Gerlachshausen. In seiner Sitzung am Dienstag befürwortete der Schwarzacher Gemeinderat bei vier Gegenstimmen das Vorhaben, erteilte dem Unternehmen aber mehrere Auflagen.
Laut Bürgermeister Volker Schmitt ist der gesamte Bereich im Regionalplan als abbauwürdige Fläche mit Sand- und Kiesvorkommen dargestellt. Ein Vorrang- oder Vorbehaltsgebiet für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe sei allerdings nicht ausgewiesen. Neun der insgesamt bald 14 Hektar großen Betriebsfläche befinden sich dann auf Gerlachshäuser Gemarkung. Die Fläche weise durchschnittlich eine Kiessandschicht von gut zehn Metern auf. Der geplante Abbauzeitraum betrage etwa sechs Jahre. Nach Abbauende folgen fünf Jahre für die Weiterführung der Verfüllung und zwei Jahre für die vollständige Wiedernutzbarkeit des Standortes, so der Bürgermeister. "Die Gesamtdauer für das Vorhaben wird auf 13 Jahre veranschlagt", erklärte Schmitt, der sich etwas verwundert zeigte, dass das Vorhaben kaum Interesse in der Bevölkerung hervorrufe und kein einziger Bürger in der Ratssitzung anwesend war.
Abfuhr des Materials gestaltet sich problematisch
Problematisch gestalte sich die Abfuhr des gewonnenen Materials. Die Firma prognostiziert im günstigsten Fall 84 Laster pro Arbeitstag, im schlimmsten Fall 222 Brummis. Positiv laut Schmitt: Der Abfuhrweg führt durch keinen Ort, sondern über die Umgehungsstraße St. 2271. Das Konfliktrisiko durch die zusätzliche Verkehrsbelastung werde deshalb von den Behörden als gering eingeschätzt. Nach Abschluss der Kiessandgewinnung soll eine vier Hektar große Wasserfläche entstehen. Man sei nicht glücklich, dass die verbleibende Seefläche nach den vorliegenden Genehmigungsunterlagen ausschließlich in Gerlachshausen liegt, betonte Schmitt. Johanna Sendner und Ralf Henninger zeigten sich als strikte Gegner einer weiteren Wasserfläche in Schwarzach. Außerdem monierte Sendner: "Alle drei Minuten ein Lkw, das geht gar nicht." Max Hegler gab zu bedenken, dass in unmittelbarer Nähe ein Sportgelände vorhanden ist und der Trainingsbetrieb mit Kindern schon am Nachmittag beginnt.
Der Rat beschloss folgende Auflagen: Die von Sommerach gewünschte Wasserfläche, die als Beregnungsspeicher für die umliegenden Weinbauflächen dienen soll, muss sich komplett auf Sommeracher Gebiet befinden. Die Flächen in Gerlachshausen sollen nach der Wiederverfüllung wieder der Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Die Firma Heidelberger muss wilden Badebetrieb verhindern. Schäden, die durch die Nutzung eines Flurweges zum Sportplatz des SC Schwarzach entstehen, muss das Unternehmen beheben.
Mangelhafte Spielgeräte werden ersetzt
Einstimmig befürwortete das Gremium die Einziehung eines landwirtschaftlichen Weges in Schwarzenau, nachdem der öffentliche Wirtschaftsweg im Zuge des Sand- und Kiesabbaus in Schwarzenau-Nord (Baggerseen Richtung Neuses) seine Funktion als Zufahrtsweg für die ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen verloren hat. An den Geräten des Spielplatzes "Etterswasen" in Gerlachsausen wurden erhebliche Mängel festgestellt. Für die nicht mehr verkehrstauglichen Spielgeräte wird Ersatz angeschafft. Für Seilbahn mit Startpodest, Doppelschaukel und Kletteranlage fallen Kosten von 21.000 Euro an, die das Gremium einstimmig absegnete.
Was wird passieren, wenn ein LKW links auf die Staatsstraße abbiegen will (dort ist Tempo 100!)? - Er wird auf eine gewaltig große Lücke warten müssen. Und schon mit dem PKW braucht man als Linksabbieger teil 3-5 min, um zu Stoßzeiten rauszukommen.
Heidelberger rechnet mit 1 LKW alle 3 Minuten. Da ist der Stau vorprogrammiert und sehr,.sehr viele LKW werden dann einfach rechtsherum durch Gerlachshausen/Stadtschwarzach fahren. Und niemand kann einem Fahrer verbieten einen"Stau zu umfahren". Eine absehbare Gefährdung für Schulkinder, v.a. frühs zwischen 7.00 und 8.00 Uhr.
Für mich ist dieses "Verkehrskonzept" von Heidelberger eine Mogelpackung. Einzige Lösung wäre eine Ampel an der Auffahrt auf die Umgehung. Aber die gibt es höchstens nach mehreren schweren Auffahrunfällen auf abbiegende und langsam fahrende LKW.