Die Volkshochschule (VSH) in Volkach stellt sich neu auf. Wie deren Leiterin Susanne Holst-Steppat in der jüngsten Stadtratssitzung berichtete, wird die VHS Volkach zum 1. Juli mit der VHS Gerolzhofen kooperieren und unter der Bezeichnung „VHS Gerolzhofen-Volkach“ firmieren. Am Programmangebot und der Zahl der Dozenten und Mitarbeiter, versicherte Holst-Steppat, werde sich nichts ändern, und die beiden VHS würden auch weiterhin eigenständig bleiben. Was sich wirklich ändern wird ist ein gemeinsames Programmheft mit den Angeboten beider Orte, aufgeteilt in die bekannten Bereiche und den nicht zu übersehenden Hinweis auf den Veranstaltungsort.
Zu wenig Stunden
Grund für diese Kooperation ist das sogenannte Qualitätsmanagement (QM), das der bayerische Volkshochschulverband den einzelnen VHS aufgetragen habe, erklärte die VHS-Leiterin. Einer der Punkte dabei sei das Angebot nach „Teilnehmerdoppelstunden“ gerechnet, die in Volkach pro Jahr an die 13 000 und in Gerolzhofen 33 000 betragen würden. „Da sind nun 30 000 Stunden der Standard“, sagte sie, und die würden in Gerolzhofen auch erreicht werden.
Der Grund für diese augenscheinliche Diskrepanz (Volkach hat mehr Einwohner als Gerolzhofen) liegt im Einzugsbereich der beiden VHS. „In die Volkacher VHS gehen hauptsächlich auch Volkacher, mit wenigen Ausnahmen – etwa aus Prosselsheim – und der Bereich würde sich auch nicht weiter vergrößern, während Gerolzhofen den gesamten südlichen Landkreis Schweinfurt abdeckt“, so Holst-Stappat. Beide VHS würden eh schon sehr gut zusammenarbeiten, fügte sie hinzu, wobei Gerolzhofen hinsichtlich der Stundenzahl eher ein „kleiner Wackelkandidat“ sei. Würden beide VHS kooperieren, „sind wir auf jeden Fall auf der sicheren Seite“.
Gemeinsamer Internet-Auftritt
Auf die Frage von Holger Scheidig nach dem Kosten-Nutzen-Faktor sagte Holst-Stappat, dass es sich um ein „längerfristiges Programm“ handeln würde. Beide Schulen würden ihr Know-How zusammenbringen, Gerolzhofen müsste nun noch seine Computer-Software auf den neuesten Stand bringen. „Wir arbeiten schon mit dem neuen Programm, Geo noch nicht, aber daran wird dort bereits gearbeitet.“ Auf jeden Fall soll es auch einen gemeinsamen Internet-Auftritt geben.
Drei Jahre haben die VHS Zeit, ein „anerkanntes QM“ einzuführen, das in regelmäßigen Abständen extern bewertet wird. Und genau dafür ist auch eine Mindestgröße erforderlich, weshalb auch dieser Zusammenschluss notwendig geworden ist. Das ist übrigens nur eine weitere Kooperation zwischen den einstmals konkurrierenden Orten Volkach und Gerolzhofen. Das geschieht schon längst etwa beim Mainschleifen-Shuttle oder den „Gastlichen Fünf“ (Volkach, Gerolzhofen, Iphofen, Kitzingen und Dettelbach).
Einstimmiger Beschluss
Dieser Tagesordnungspunkt übrigens war in der Einladung für den öffentlichen Teil nicht vorgesehen, sondern aus Gründen, die auch Bürgermeister Peter Kornell nicht mehr nachvollziehen konnte, als „TOP 1“ im nicht-öffentlichen Teil aufgetaucht. Im Einvernehmen mit den Ratsmitgliedern hievte Kornell diesen Punkt in die öffentliche Sitzung. Und grundlegend waren auch keine kritischen Stimmen seitens der Räte zu vernehmen, so dass sie einstimmig diesem Zusammenschluss zustimmten. Was auch der Stadtrat von Gerolzhofen gemacht hatte, der zeitgleich mit dem Volkacher Rat getagt und das Thema ebenfalls behandelt hatte.