Angekündigt war es schon lange in den Medien: Die A 3 wird zwischen Schlüsselfeld und Höchstadt-Nord komplett gesperrt. Was nüchtern "mit Brückenbauarbeiten" begründet wurde, beinhaltete eine komplexe Ingenieurleistung nationaler und internationaler Firmen.
Bereits Wochen vorher begannen die Vorbereitungen der verantwortlichen Baufirma Arge A 3 Steigerwaldautobahn, die ihren Betriebssitz für die nächsten fünf Jahre in Geiselwind eingenommen hat. Arbeiter funktionierten einen alten, aufgelassenen Autobahnparklplatz kurz vor der Ausfahrt Schlüsselfeld zu einen sogenannten Vormontageplatz um.
Mit dem Tausendfüßler Schritt für Schritt voran
Dorthin wurden vier Stahlbrücken-Teile mit Spezialfahrzeugen transportiert, die zu einer fast 70 Meter langen und 250 Tonnen schweren Unterkonstruktion der Brücke zusammengeschweißt wurden. Dazu mussten extra mehrere Hilfsgerüste in ein Betonfundament eingelasssen werden, was allein schon ein beeindruckendes Bauwerk darstellte. Danach lieferte eine belgische Firma zwei selbstfahrende Schwerlasttransport-Module an, eine Art Tieflader mit Hubeinrichtung.
Diese wegen ihrer Vielzahl von kleinen Rädern im Baujargon "Tausendfüßler" genannten Spezialtransporter brachten im Schrittempo über die gesperte Autobahn das Brückenteil zur zwei Kilometer entfernten Baustelle. Dort wurde es dann freischwebend, Zentimeter für Zentimeter, in die Brückenlager eingesetzt wurde. Nach Beendigung aller Arbeiten und Säuberungsaktionen konnte die Autobahn am Sonntagvormittag wieder freigegeben werden.
Im Gegensatz dazu das Musterbeispiel, wie man es nicht machen soll: Der Ausbau von Aschaffenburg bis Biebelried in ähnlicher Länge, aber unter öffentlicher Führung. Da hat man fast 20 Jahre rumdilettiert...
Macht aber nichts, die Gewinne sind ja privatisiert.
Selbst die Chinesen könnten das nicht schneller