
Theresia Keller, geborene Scheckenbach, aus Seinsheim feierte ihren 90. Geburtstag. Regelmäßig ist sie beim Damenstammtisch dabei. Die Resi, wie sie von allen genannt wird, feiert gerne. Sie freut sich schon auf ihre Geburtstagsfeier am Wochenende mit der Familie. Sie hat drei Töchter und einen Sohn und mittlerweile neun Enkel und vier Urenkel.
Am 3. Juni 1934 kam sie in Seinsheim zur Welt. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester wuchs sie auf dem elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb auf. Nach der Berufsschule half sie dort mit, bevor sie im Alter von 18 Jahren die Fachschule für ländliche Hauswirtschaft in Kitzingen besuchte. Dann war sie noch ein Jahr auf einem Lehrbetrieb, bevor sie als Wirtschafterin der ländlichen Hauswirtschaft die Ausbildung abschloss.
Kellers Leben war von Arbeit geprägt
1960 heiratete sie Erich Keller, mit dem sie schon zusammen in der Schule war. Auch das gemeinsame Tanzen hatte sie verbunden. Im Jahr der Hochzeit bekam ihr Mann auch den Hof von seinen Eltern, der damals noch im Ort war. Da die Verhältnisse sehr beengt waren, siedelte die Familie 1969 an den heutigen Ortsrand um. "Das war viel Arbeit", erinnert sich die Jubilarin. Schließlich musste ein ganzer Hof umziehen. Die viele Arbeit hat sie all die Jahr gerne gemacht. "Ich war stolz, dass ich das alles schaffe", erzählt sie.
Auf dem Hof wurde Milchwirtschaft betrieben. Auch Kälber hatten sie und Hühner. Jungkalbinnen seien bis nach Afrika geliefert worden. Mehrere afrikanische Länder hat sie zusammen mit ihrem Mann, der 2003 gestorben ist, selbst bereist. Bei vielen Studienreisen mit dem Bauernverband waren sie dabei. "In der Zeit haben die Kinder den Stall gemacht", ist sie dankbar.
1982 bekam Sohn Michael den Hof. Mittlerweile stehen dort keine Kühe mehr, dafür gibt es eine moderne Reithalle mit vielen Unterstellmöglichkeiten für Pensionspferde.
25 Jahre lang war sie Ortsbäuerin. Sie machte bei der Gymnastik mit und sang lange im Frauenchor. Letzteres vermisst sie sehr, doch die Freude am Singen hat sie in der Familie weitergegeben.
Von Jugend an sei sie eine Leseratte gewesen, erzählt sie. Manchmal habe sie warten müssen, bis ihre Schwester eingeschlafen sei, damit sie weiterlesen konnte. Kreuzworträtsel und der Garten zählen ebenso zu ihren Lieblingsbeschäftigungen.
Neben der Familie und Freunden kamen auch Bürgermeisterin Ruth Albrecht und Pater Wilson Packiam zum Gratulieren.