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KITZINGEN
8250 Tiere zum Wasser getragen
Krötenwanderung erreicht Höhepunkt       -  Zahlreiche Kröten, Frösche und Co. wurden 2016 im Landkreis Kitzingen zu den Laichgewässern getragen.
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa | Zahlreiche Kröten, Frösche und Co. wurden 2016 im Landkreis Kitzingen zu den Laichgewässern getragen.
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 02.04.2017 03:36 Uhr

Neben zahlreichen Entscheidungen stand der Rechenschaftsbericht von Geschäftsführer Markus Schmitt bei der Vorstandssitzung des Landschaftspflegeverbandes (LPV) Kitzingen im Großen Sitzungssaal des Landratsamts Kitzingen im Mittelpunkt.

Zögerliche Geldzuweisungen

Bayernweit standen 14 Millionen Euro für Landschaftspflege und Maßnahmen in den Naturparks zur Verfügung. Wegen zögerlicher Geldzuweisungen konnten allerdings einige Maßnahmen erst verspätet genehmigt werden.

Geschäftsführer Schmitt sprach von einem zunächst sehr feuchten und kühlen Jahr, in dem sich der Sommer erst ab August von der schönsten Seite gezeigt habe. Herbst und Winter seien im Landkreis sehr trocken verlaufen, aber kalt. Die Jahresdurchschnittstemperatur habe den langjährigen Mittelwert um 0,7 Grad überschritten, die Niederschlagsmenge lag bei 550 Millimeter und damit bei 92 Prozent des langjährigen Durchschnitts.

Drittes Jahr mit weniger Regen

Das Jahr 2016 sei damit das dritte Jahr in Folge, in dem weniger Regen als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre verzeichnet wurde. Das habe Auswirkungen auf Grundwasser, Landwirtschaft und Feuchtbiotope im Landkreis.

Für den Amphibienschutz wurden knapp sechs Kilometer Amphibienzäune aufgestellt und 8250 Tiere auf dem Weg zu den Laichgewässern über Straßen getragen. Zwischen Marktbreit und Gnodstadt wurden 400 Meter Amphibienschutzzaun neu errichtet.

Die Naturschutzgebiete wurden 2016 termingerecht gepflegt und im Astheimer Dürringswasen wurden Ginster, Kiefer und Eiche verringert für den Erhalt von Sandmagerrasen. Im Marktstefter Tännig hat sich die Optimierung der Laichbiotope für Kreuzkröten bewährt, es wurden wieder zahlreiche Kaulquappen beobachtet.

Trockener Sommer: Pflanzen wuchsen weniger

Der trockene und warme Hochsommer verringerte das Pflanzenwachstum, so dass auf den mageren Wiesen und Sandstandorten bei der Mahd zwar eine große Aufwuchsmenge vorhanden war, sich ein zweiter Schnitt aber erübrigte.

Zusätzlich wurden die Fledermausstandorte optimiert und neue Fledermauskästen eingerichtet. Zur Vorstellung der Projekte wurden auf dem Flurgang in Astheim und bei drei Fledermausnächten Führungen veranstaltet.

Für die Heckenpflege mussten nach dem Kulturlandschaftsprogramm (KuLaP) neue Konzepte erstellt werden, um einen Antrag beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) stellen zu können. Die weitere Voraussetzung war die Zertifizierung des LPV durch die Landesanstalt für Landwirtschaft.

Über 200 Hecken gemeldet, nur 22 genehmigt

Das Pflegekonzept wurde für zehn Landwirte erstellt. Die Gemeinden meldeten mehr als 200 Hecken zur Pflege an, von denen aber wegen des fehlenden Flurbereinigungsnachweises nur 55 behandelt und schließlich 22 vom AELF genehmigt wurden.

Der LPV übernahm neu die extensive Bewirtschaftung der Bauschutt- und Hausmülldeponie in Nenzenheim sowie der Deponie in Neuses am Berg. Sie werden beweidet und eine einmalige Mahd erfolgt. Die Bauschuttdeponie Nenzenheim wird einmal im Jahr mit dem Motormäher bearbeitet.

Das Pilotprojekt Jugendsozialarbeit und Naturschutz wurde offiziell beendet. Bei fünf Veranstaltungen mit Jugendlichen wurde Weidengebüsch beseitigt, Obstbäume geschnitten und eine Fledermauswanderung durchgeführt.

Landrätin beeindruckt von der Aufgabenvielfalt

Die Jugendlichen wurden in die anstehenden Arbeiten eingewiesen und über Hintergründe der Arbeit informiert. Alle Teilnehmer waren auch bei schlechtem Wetter mit Begeisterung dabei, wie Schmitt ausführte.

Als Vorsitzende des LPV Kitzingen zeigte sich Landrätin Tamara Bischof beeindruckt von der Vielfalt der Aufgaben und unterstrich, dass nur erledigt werden könne, was auch angemeldet wurde.

 
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