Eigentlich, sagt man, tobt der Bär in der Steigerwaldhalle, wenn die KoKaGe Wiesentheid zur Frauensitzung einlädt. Doch diesmal tobten die Affen zum affenscharfen Einzug des Damenelferrates über die Bühne und die Trommler der ghanaischen Gruppe Adesa brachten die 800 Frauen im Saal gleich in die passende Stimmung, denn es hieß: Dschungelzeit in Wiesentheid. Einfallsreich verkleidet waren alle Frauen. Zu sehen waren Leoparden, Paradiesvögel oder Dschungelköniginnen.
Mit der Post aus Afrika wurden die beiden Präsidentinnen Birgit Kober und Heidi Ansorge geliefert, die gekonnt als Moderatorinnen durchs dicht gedrängte Abendprogramm führten. Alle Mann an Deck hieß es gleich zu Anfang beim Eichenzeller Männerballett Schreckschruwe. "Sagt mal, spürt ihr das", war einer ihrer Songs, zu dem die Männer über die Bühne fegten und die Frauen im Saal spürten die Energie ihrer Vorführung.
Direkt von der Reeperbahn importiert wurde Travestiekünstlerin Elke Winter alias Olaf Krüger. Im atemberaubenden Fummel und in Highheels trieb sie mit frechem und unverschämten Entertainment dem weiblichen Publikum die Tränen in die Augen vor Lachen.
Die Liebesbeziehung von Quasimodo, dem buckligen Glöckner von Notre Dame und der schönen Zigeunerin Esmeralda war Grundlage des Showtanzes der Heringe aus Kaichen. Sie ließen es sich nicht nehmen, extra für diesen Auftritt und natürlich die nachfolgende Aftershowparty aus Hessen anzureisen. Eine einzigartige Tanz-, Turn und Akrobatikperformance lieferten die Turnerinnen und Turner der Schwarzen Elf aus Schweinfurt. Ihre waghalsigen Hebefiguren und rasanten Flickflacks ließen einem den Atem stocken.
Männlicher Todesschnupfen
Kein gutes Haar ließ Ines Prokter an ihren Lieben zu Hause. Ob der armen Ehemann mit MTS (männlichem Todesschnupfen) oder der stinkende, pubertäre Sohn: Jeder bekam in ihrer geschliffenen Büttenrede sein Fett ab.
Afrikanische Trommelrhythmen, dazu Jonglieren und Akrobatik, das ist die Kunst der Artistengruppe Adesa. Die ursprünglich aus Ghana stammende Künstlergruppe brachte mit ihrem Auftritt afrikanisches Flair in die Halle.
Ach sind die süß, die Gentlemen aus Wiesentheid, vor allen wenn sie als Zuckerbäcker und Lebkuchenmännchen tanzend über die Bühne jagen. Für das Männerballett KG Rot Weiß Losheim aus dem Saarland ist kein Weg zu weit, wenn es darum geht, mit ihrem Tanz 800 Frauen zu begeistern. 19 Mal in Folge waren sie bereits saarländische Meister im Männertanz und dass sie das zu Recht sind, bewies ihr Tanz zu den Göttern. Die Freundschaft betanzen? Das geht bei den Männern von Hellsöwer aus Oberthulba, deren ideenreiche Choreografie mit Kraft und Präzision getanzt überzeugte.
Ein in Silber getauchter Artist
Ganz in Silber getaucht formte Artist Sculp (Lutz Schumann) aus Berlin kraftvolle Skulpturen aus seinem Körper, bliebt scheinbar schwerelos in der Luft stehen.
Vor dem Finale heizten die mehrfachen bayerischen Meister, die Männer der Turedancer aus Zellingen, die Stimmung noch mal richtig an. Ihre Darbietung bestätigte, dass sie diese Titel nicht umsonst tragen.
Nach diesem hochkarätigen Sitzungsprogramm waren für die Aftershowparty auch wieder Männer im Saal zugelassen. Doch um wirklich ausgelassen zu feiern, war das für die meisten Frauen gar nicht notwendig.