zurück
CASTELL
80 Männer in Frack und Zylinder
Der Auszug der Bürgerwehr bildete am Dienstag morgen wieder den Abschluss  der Casteller Kirchweih. Für die Männer mit Hauptmann Volker Hartmann an der Spitze ging es nach Stationen am Rathaus, im Schloss und an der Kirche zum Schießen.
Foto: Andreas Stöckinger | Der Auszug der Bürgerwehr bildete am Dienstag morgen wieder den Abschluss der Casteller Kirchweih. Für die Männer mit Hauptmann Volker Hartmann an der Spitze ging es nach Stationen am Rathaus, im Schloss und an der ...
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:51 Uhr

Der Auszug der Bürgerwehr ist und bleibt eine beliebte Tradition in Castell, für viele Casteller ist der Dienstag so etwas wie ein Feiertag. So standen auch in diesem Jahr wieder über 80 Männer in Frack und Zylinder am Morgen gegen 9 Uhr zum Antreten am Rathaus, wo man sich zur ersten Station des Tages einfindet. Dort werden Bürgermeister Jochen Kramer, sowie weitere Amtsinhaber wie Gemeinderäte und Mitglieder des Kirchenvorstands, abgeholt.

Mit Spazierstock

Im Gegensatz zu den Bürgern, die mit Gewehr ausgestattet sind, führen die Würdenträger einen Spazierstock mit sich. Unter diesen sind übrigens auch einige Frauen, die sich in den Zug einreihen. Zunächst jedoch begrüßte Bürgermeister Kramer die angerückte Wehr. Zu der gehörte diesmal auch sein Enkel Lukas, der als 16-Jähriger seine Premiere bei der Bürgerwehr hatte, genauso wie mit Carl zu Castell der älteste Sohn von Fürst Ferdinand.

Seit 1812

Stolz sei er, so Bürgermeister Kramer, nicht nur auf den Enkel, sondern darauf, dass die seit 1812 bestehende Tradition weiter gegeben werde. Er hoffe, dass der Eifer bei den künftig nachkommenden jungen Casteller anhalte, diesen Brauch aufrecht zu halten. Was das betrifft, brauche man sich derzeit keine Sorgen zu machen. „Der Bürgerauszug hat regen Zuspruch bei den jungen Leuten“, meinte Bürgerhauptmann Hartmann später. Die nächste Generation bekam gleich Anschauungsunterricht. Wie üblich, liefen die Kinder hinter Scheibenträger Johannes Gegner im Zug mit und trugen die Preise, die es beim Schießen zu gewinnen gibt.

Ein stolzer Anblick

Im Schlosshof bei der nächste Station bat sie Ferdinand Fürst zu Castell-Castell nach vorne, um jeden ein kleines Geschenk zu überreichen. „Ein stolzer Anblick“ sei es für ihn, die Wehr im Schloss zu begrüßen, so der Fürst. Bei seiner kurzen Ansprache ging er auf das in diesem Jahr extremen, weil trockenen und heißen, Sommer ein. Zur Casteller Kirchweih habe sich das für diese Zeit traditionelle Wetter eingestellt.

Herbstlich und trocken

Angenehm herbstlich und trocken war es diesmal. Oben an der Kirche empfing Dekan Günther Klöss-Schuster die Wehr bei etwas frischem Wind. Auch er rühmte das Beibehalten der Tradition des Bürgerauszugs. Manch einen würde er gerne öfters bei sich in der Kirche sehen, so der Gottesmann, der später zum gemeinsamen kurzen Gebet bat.

Preisverleihung

Danach folgte das Schießen, das wieder auf dem Gelände oben am Weingarten statt fand. Am Nachmittag ziehen die Bürgerwehrler dann wieder in den Ort zum Schlosstanz, danach folgt die Preisverleihung, mit der die Kirchweih ausklingt. Geehrt wurden auch diesmal wieder einige Bürger für ihre langjährige Teilnahme am Bürgerauszug. So ist Norbert Kramer sei 40 Jahren dabei, Wolfgang Klein, Markus Lösch und Ralf Schneider seit 30 Jahren, Michael Rufer seit 20 Jahren. Für zehn Jahre wurden Dekan Klöss-Schuster, Sascha Kümmel, Manuel Kaul und David Beuerlein von Bürgermeister Kramer ausgezeichnet.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Andreas Stöckinger
Bürgerwehren
Fürstinnen und Fürsten
Jochen Kramer
Kirchweih
Traditionen
Wolfgang Klein
Zylinder
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top