Die Rumänienhilfe Karl blickt in diesem Jahr auf 25 Jahre humanitäre Hilfe für Bedürftige in Rumänien zurück. Am 9. Mai findet deshalb ein Festakt im Dettelbacher Rathaus statt. Wie alles anfing und woher die Kraft kommt – Fragen an den Initiator Elmar Karl.
Elmar Karl: Die schrecklichen Bilder, die nach dem Sturz des Diktators Ceausescu durch die Medien gingen, haben mich aufgerüttelt. Da konnte ich nicht tatenlos zusehen.
Karl: Sehr gut. Zusammen mit Willi Frieg aus Sulzfeld schickten wir zwei Güterwaggons, beladen mit Lebensmitteln, Kleidung und Hilfsgütern aller Art zum Priesterseminar nach Alba Julia. Von hier aus sollte die Verteilung erfolgen.
Karl: Bei unserer Ankunft waren die Waggons verschwunden. Es zeigte sich, dass die Securitate, Ceausescus gefürchtete Geheimpolizei, sich die Hilfsgüter unter den Nagel gerissen hatte. Mit Hilfe des Militärs und nach langen Verhandlungen gelang es schließlich, die Güter zurückzuholen und an die Bevölkerung zu verteilen.
Karl: Unsere Hilfeleistung läuft ohne Pause das ganze Jahr. Allein in diesem Jahr fuhren bereits acht Laster.
Karl: Bis heute brachten 725 Laster alles Mögliche von Lebensmitteln über Kleidung, Haushaltsgeräten, Landmaschinen, Fahrrädern, Möbeln bis hin zu ganzen Betriebseinrichtungen nach Siebenbürgen und in das Banat. Dazu kommen noch Spendengelder in sechsstelliger Höhe.
Karl: Die Kontakte laufen zum größten Teil über Caritas Rumänien und die Kirche. Auch Bürgermeisterämter und einige wenige private Initiativen werden von uns unterstützt.
Karl: Das Schönste für mich ist, wenn ich erlebe, dass die rumänischen Partner vor Ort bleiben und versuchen, das Land von innen zu entwickeln. Natürlich war auch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ein sehr schöner Moment.
Karl: Ich bin überzeugt, dass die Kraft von oben kommt. Alle unsere Unternehmungen standen bisher unter einem guten Stern. Und wenn man auf den Reisen durch dieses schöne Land die Verhältnisse sieht, unter denen noch immer viele Menschen leben müssen, dann kann man nicht einfach aufhören. Auch dass sich ein zuverlässiger Helferkreis etabliert hat, spornt mich an.
Karl: . . . dass es den Menschen in Rumänien eines Tages so gut geht, dass die Hilfe nicht mehr nötig ist.
Karl: So lange Hilfe noch gebraucht wird und die Gesundheit mitspielt.
Karl: Ich schätze, dass im Durchschnitt 15 Stunden pro Woche auf die Rumänienhilfe entfallen.
Karl: . . . kann die Rumänienhilfe mit einer Geldspende unterstützen, Konto: Katholische Kirchenstiftung Bibergau, IBAN: DE75 7919 0000 06004504 56, BIC: GENODEF1KT1). Man kann auch brauchbare Hilfsgüter spenden oder zum Helferkreis stoßen. Foto: Ottmar Deppisch