Walter und Sofie Tietze aus Bibergau sind seit 70 Jahren verheiratet. Jetzt feierten sie ihre Gnadenhochzeit. Wegen der Corona-Krise gratulierten Kinder, Enkel und Urenkel dem Jubelpaar telefonisch oder per Brief. Auch Dettelbachs Oberbürgermeisterin Christine Conrad und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder übermittelten ihre Glückwünsche, schreibt die Tochter von Walter und Sofie Tietze in einer Mitteilung an die Presse.
Walter Tietze, Jahrgang 1926, stammt aus dem niederschlesischen Konradsdorf. Nach Volks- und Landwirtschaftsschule wurde er 1943 zum Wehrdienst einberufen. 1946 kam er nach Dettelbach, wo er seinen beruflichen Werdegang im Bereich Landwirtschaft fortsetzte. Die höhere Landbauschule schloss er als Agraringenieur ab, später folgte noch die Prüfung zum Landwirtschaftsmeister.
1954, vier Jahre nach der Hochzeit, übernahm das Paar einen Pachthof in Bibergau, den sie bis 1991 bewirtschafteten. Hier bildete Walter Tietze zahlreiche Praktikanten und Lehrlinge aus Deutschland und einigen anderen Ländern aus. Tietze blickte aber auch über den Tellerrand seines Betriebs hinaus und engagierte sich auf vielen gesellschaftlichen Gebieten. So war er Vorstandsmitglied bei der örtlichen Raiffeisenbank, stellvertretender Bürgermeister, Schätzer im Bereich Landwirtschaft, Beisitzer beim Oberlandesgericht in Bamberg und Schöffe beim Amts- und Arbeitsgericht. Darüber hinaus organisierte er mehrere Fahrten in sein Heimatland Schlesien.
Sofie Tietze, Jahrgang 1927, stammt aus Bibergau. Dort bewirtschafteten ihre Eltern, Gustav und Dora Fink, den Pachthof ihrer Großeltern. Sofie Tietze bildete sich nach dem Besuch der Bibergauer Volksschule zur Hauswirtschaftsmeisterin weiter. So konnte auch sie Praktikanten und Lehrlinge ausbilden. 40 Jahre lang war sie zudem Ortsbäuerin von Bibergau. Für Hobbys blieb da kaum Zeit. Heute verbringt das Paar seine freie Zeit gerne im eigenen Garten.