
Ein großes Themenschulfest mit Ehemaligentreffen, eine Ausstellung, ein Videoclip, die Präsentation eines Schul-Songs, ein großer Festakt und eine Festschrift hatte die Staatliche Realschule Dettelbach mit Rektor Stefan Wolbert an der Spitze geplant, um das 50-jährige Bestehen gebührend zu feiern.
Doch die Corona-Pandemie hat alles über den Haufen geworfen und der Rektor sagt: "Inwieweit im kommenden Schuljahr die Feierlichkeiten nachgeholt werden können, bleibt spekulativ." Fest steht, dass die Schule einen guten Ruf genießt und sich den Slogan "familiär – engagiert – erfolgreich" auf die Fahnen geschrieben hat.
Anfänge im Jahr 1964
Schon im Jahr 1964 hatte die Stadt Dettelbach bei der Regierung den Antrag auf die Errichtung einer "Staatlichen Mittelschule für Knaben und Mädchen", so das damalige Amtsdeutsch gestellt. Da im nahezu gleichen Zeitraum auch die Stadt Kitzingen eine Realschule haben wollte, suchten die Kreisräte einen Kompromiss und die Realschule Dettelbach startete im Jahr 1970 als Außenstelle der Kitzinger Realschule.

Anfangs wurden die 7. Klassen im ehemaligen Amtsgerichtshaus unterrichtet, ehe am 3. September 1971 der Neubau mit Kosten von elf Millionen D-Mark in der Luitpold-Baumann-Straße bezogen werden konnte. "Dettelbach hat jetzt eine kleine Universität", lautete damals eine fette Schlagzeile in der "Kitzinger Zeitung". Der erste Rektor war Franz Hirsch. Ihm folgten Dieter Forster, Gerhard Welti, Werner Dünisch, Hermann Popp, und seit 2015 ist Stefan Wolbert der Schulleiter.
Wie der Schulchronik zu entnehmen ist, gab es ab 1973 erstmals Skifreizeiten und ab dem Schuljahr 1987/88 besuchten Klassen Schullandheime. Im Jahr 1993 weihte die Schule mit einem Sportfest die renovierten Sportanlagen ein und von 1997 bis 2000 erfolgte die Generalsanierung. Im Jahr 2006 startete die sechsstufige Realschule (R6) und ein Jahr später kam das Angebot der Offenen Ganztagsschule dazu, ab dem Schuljahr 2002/03 der Sprachenzweig mit Französisch als zweiter Fremdsprache. Von der Schülerzahl her erlebte die Realschule ihre Blütezeit in den Jahren 2002 bis 2007 mit über 500 Schülern.

"Das hohe Maß an Harmonie, gegenseitigem Respekt und vertrauensvollem Umgang aller Mitglieder unserer Schulfamilie ist die entscheidende Basis unserer täglichen Arbeit", betont Wolbert. Dem Chef, seiner Stellvertreterin Grit Günther und den 31 Lehrkräften ist an dem umfangreichen und vielschichtigen Engagement im und außerhalb des Unterrichts gelegen. Als "beeindruckend" stuft der Schulleiter die Leistungsfähigkeit der Schule sowie die Bestehensquoten bei Abschlussprüfungen oder das Abschneiden bei Jahrgangsstufen- oder Vera-Tests ein: "Da liegen wir sehr oft über dem bayerischen Durchschnitt", konstatiert Wolbert.
Aktuell 400 Schüler in 16 Klassen
Die Realschule Dettelbach hat aktuell 400 Schüler in 16 Klassen und der Rektor findet, dass sich die Schule, "als erfolgreicher und moderner Lern- und Lebensraum" präsentiert. Die Schule hat die Kolping-Akademie Würzburg als Kooperationspartner für die Offene Ganztagsschule, besticht mit einem ausgeprägten Schulprofil und darf sich der Unterstützung von elf Kooperationspartnern aus der Wirtschaft sicher sein.
"Das ist auch schon wieder 20 Jahre her, dass die Generalsanierung erfolgte", gibt Stefan Wolbert zu bedenken und verweist auf aktuelle Bau-Projekte. Derzeit werden die naturwissenschaftlichen Fachräume saniert und mit moderner Labortechnik ausgestattet. Daneben läuft die Digitalisierung mit Glasfaseranbindung, WLAN-Anbindung und EDV-Ausstattung in allen Räumen. Nach dem Abriss des ehemaligen Hausmeister-Hauses wird heuer ein Neubau angepackt für die Offene Ganztagsbetreuung mit Mensa, Küche und Gruppenräumen. Die Baukosten betragen rund eine Million Euro und der fertige Neubau soll im September kommenden Jahres bezogen werden. – Vielleicht ist dann Gelegenheit zum Feiern?