Der Kreisverband Kitzingen des Bund Naturschutz (BUND) in Deutschland feierte sein 50-jähriges Bestehen mit einem Festakt auf dem Stadtbalkon. Zum Abschluss war ein Vortrag des Landesbeauftragten Martin Geilhufe vorgesehen. Zum Jubiläum waren Infostände zu Tieren, zum Natur- und Klimaschutz sowie Strategien des Verbandes aufgebaut. Einige mehr Besucher hatte sich Kreisvorsitzender Manfred Engelhardt schon gewünscht, doch die hohen Temperaturen hielten trotz eines kühlenden und manchmal böigen Windes ab.
Einleitend blickte Engelhardt vor Gästen aus der Politik und Vertretern der angeschlossenen Ortsverbände auf die Anfänge zurück und wünschte sich, dass der BUND überflüssig werde, nämlich dann, wenn sich die Welt selbst heile. Mit den Jahren seien immer wieder neue Themenkreise wie erneuerbare Energien mit Windrädern und Photovoltaik sowie Klima- und Artenschutz entstanden. Der Kreisverband betreut derzeit 30 Grundstücke zum besonderen Schutz von Flora und Fauna. Als besonderes Glanzlicht blieb dem Vorsitzenden die kleine Gartenschau mit ihrer besonderen Stellung und Nachhaltigkeit in Erinnerung.
Umstellung der Schulen
Landrätin Tamara Bischof blickte in eine Zeit zurück, als der Klimaschutz noch nicht in aller Munde war und dankte den vielen beteiligten Verantwortlichen für ihre Arbeit. Bei vielen Aktionen sei der Landkreis nicht nur eingebunden, er setze Vorhaben auch mit um. Dem BUND sei etwa zu verdanken, dass alle Schulen im Landkreis inzwischen auf CO2-Neutralität umgestellt wurden.
Das Gesicht Kitzingens geprägt
Bürgermeisterin Astrid Glos sprach von einem würdigen Jubiläum, denn der BUND mache sich dafür stark, Kindern eine heilere Welt übergeben zu können. Er habe das heutige Gesicht Kitzingens mitgeprägt und nach seiner Gründung 1973 viel Resonanz gefunden. Vieles was früher als grüne Spinnerei empfunden wurde, sei heute gewohnte Alltäglichkeit geworden.
Bei Donnergrollen, stürmischem Wind und ersten Regentropfen versuchte Martin Geilhufe dem Wetter zu trotzen, musste aber nach rund 15 Minuten passen. Er erinnerte, dass es vor zehn Jahren noch um die Erhaltung von Eisbären ging und Engelhardt in einem Kostüm dafür warb. Der Verband habe zwar große Erfolge zu verzeichnen, aber dennoch nichts erreicht. Diese Erfolge seien nämlich – obwohl in der Gesellschaft verankert – viel zu klein. Erreicht worden sei immerhin, dass kein Bürgermeister oder Gemeinderat mehr um den Umweltschutz herumkomme. Höchstgeschwindigkeiten auf der Autobahn gebe es aber immer noch nicht.
Mit Blick auf den Main würdigte Geilhufe, dass Wasser wieder klarer und die Luft reiner geworden und im Landtag die Aktion Rettet die Bienen verabschiedet worden sei.