
Für einen Traum alles auf eine Karte setzen, Haus verkaufen, Job kündigen: Das hat Maria Edenharter vor gut sechs Jahren getan. Trotz aller Probleme: Sie hat es nicht bereut. Wenn sie im Biergarten ihrer Pension Zum Bären in Mainbernheim erzählt, strahlen ihre Augen. Mit der gleichen positiven Energie ist sie mit ihrem Sohn Sascha zum Hotel-Wettstreit im Fernsehen angetreten. Wer gewonnen hat? Das darf sie nicht verraten.
Idyllisch liegt das Traditionsgasthaus Zum Bären in der Altstadt von Mainbernheim. Besonders bei Radtouristen ist der kleine Ort beliebt. Die Pension der Edenharters ist das älteste Gasthaus dort. 20 Jahre war es leer gestanden. „Einem alten Haus mit 450-jähriger Tradition neues Leben einzuhauchen“, das wollten Maria und Jörg Edenharter. Die Familie zog von der Fränkischen Schweiz nach Unterfranken. 2017 wurde erst das Lokal, dann die Pension eröffnet.

Noch nicht lange war der Bären offen, da machte 2020 Corona das Leben deutlich schwieriger. Maria und Jörg, der früher selbstständiger Schreiner war, arbeiten seitdem beide wieder in ihren gewohnten Jobs – und führen daneben das Hotel. Maria Edenharter (früher Gebert) ist unter anderem als Religionslehrerin an der Grund- und Mittelschule in Uffenheim, wo sie herstammt und bei den Pfadfindern und in der katholischen Gemeinde sehr engagiert war.
Alle helfen mit
Es ist ein echter Familienbetrieb. „Wir leben mit und für unsere Gäste“, sagt Maria. Eine Reinigungskraft wird beschäftigt, ansonsten kümmern sich die Edenharters um alles selbst.
Der 17-jährige Sohn Sascha ist neben seiner Ausbildung zum Industriemechaniker für die Zimmer zuständig: „Es macht Spaß.“ Die 15-jährige Tochter Lara hilft ebenfalls mit und Vater Jörg war bis zu seinem Herzinfarkt vor einigen Monaten für die Küche zuständig. Die Wirtsstube ist seitdem nicht mehr regelmäßig geöffnet. Der 50-Jährige muss sich schonen. Die Pension ist weiter offen, der Gastraum nur für Sonderveranstaltungen.
Als „klein und anders“ beschreibt Maria die Pension. Im kleinen Gastraum sind oft spontan Musiker aufgetreten, nicht nur beim Musikantenstammtisch. Wenn Gäste später ankommen, dann schmiert ihnen Maria trotzdem noch Brote. Die begeisterten Bewertungen im Internet zeigen, dass Gäste das zu schätzen wissen. Mary schwärmt von „tollen Begegnungen“.
Kurzfristig eingesprungen
Nun gibt es den Bären im Fernsehen. Der Dreh war eine spannende Erfahrung. Kurzfristig sind die Edenharters eingesprungen. Nur eineinhalb Tage Vorlauf: die Zimmer herrichten, packen und los. Der örtliche Obst- und Gartenbauverein hat den Biergarten hergerichtet, spontan fanden sich Musikanten zusammen.
Bis zum Tag der Aufzeichnung wussten Maria und Sascha nicht, gegen wen sie antreten, nur grob die Region, wo es hingeht. Die zweite Folge von „Eingecheckt und ausgecheckt“ spielt in Bayern. Nach dem Konzept der Sendung laden die Bewerber die zwei anderen Hoteliers zu sich ein. Am Ende, nach einer Nacht in fremden Betten, wird bewertet, wo es sich am besten schläft.
Was die Edenharters mit antreibt, begrüßt die Gäste schon als Spruch an der Wand im Biergarten: „Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen, ich schulde ihnen noch mein Leben.“ Trotz Corona, trotz steigender Kosten und Krankheit – aufgeben wollen die Edenharters nicht. „Wir haben das zusammen angefangen, wir ziehen das auch miteinander durch“, betont Jörg. Seminare anzubieten, das ist noch ein weiteres Projekt, das nun vielleicht angegangen wird.
Fernseh-Tipp: „Eingecheckt und ausgecheckt – Wo schläft es sich am besten?“ wird am Sonntag, 30. Oktober, ab 18.10 Uhr auf Vox ausgestrahlt.