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VOLKACH
40 Meter Niemandsland im Top-Radweg
Ein nicht ganz unproblematisches Eck des Mainradwegs bei Volkach ist die Abfahrt, die kurz nach der Brücke über den Mainkanal (aus Richtung Nordheim) hinunter ans Mainufer und Richtung Volkach führt. Grober Schotter macht hier die knapp 40 Meter lange Strecke im Pflanzen-„Tunnel“ – vor allem für Räder mit schmalen Reifen – zum Risiko.
Foto: Harald Meyer | Ein nicht ganz unproblematisches Eck des Mainradwegs bei Volkach ist die Abfahrt, die kurz nach der Brücke über den Mainkanal (aus Richtung Nordheim) hinunter ans Mainufer und Richtung Volkach führt.
Harald Meyer
Harald Meyer
 |  aktualisiert: 03.09.2017 02:55 Uhr

Der Radler mit dem blauen Helm kommt von oben, rollt links in den von Grün umkränzten Hohlweg und haut nach wenigen Metern Asphalt die Bremse rein: Grobes Geröll auf dem Weg nach unten zum Mainkanal bei Volkach zwingt nicht nur den Mann auf dem Trekkingrad zum Langsamwerden. Einige ganz Vorsichtige steigen an dem engen Steilstück sogar ab.

Schotter im steilen Weg

Das kurze Eck auf dem knapp 600 Kilometer langen Mainradweg ist sicher nur eine kleine Warze im Gesicht der ansonsten fast makellosen Route am Fluss. Trotzdem stößt sich manch ein Radler an den etwa 30 bis 40 Metern Strecke zwischen der Abfahrt von der Kanalbrücke – aus Richtung Nordheim – und der Ausfahrt aus dem Hohlweg, der am Ufer des Mainkanals endet.

Besonders sauer ist ein Mann aus einer Nachbargemeinde, der mit seinem Rennrad jüngst in den Steilweg hinein rollte. Um nicht im groben Schotter wegzurutschen, habe er sein Rad schieben müssen, klagte der Mann. Es sei für ihn unverständlich, wenn Löcher im Weg so zu zugeschüttet würden, dass eine Durchfahrt schwierig oder sogar gefährlich werde.

Wer sein Rad liebt, der schiebt

Gut 20 Minuten vor Ort mit rund 40 Radlern im Blick liefern ausreichend Erkenntnisse zu dem Problem: Fast die Hälfte der Radler steigt ab und schiebt – die meisten, weil es steil bergauf geht. Der Rest traut beim Bergabfahren dem wegrutschenden Material nicht und verlässt den Sattel. Wer fährt, ist sichtbar hoch konzentriert und driftet trotzdem zuweilen weg.

Der Radler mit dem blauen Helm stellt die entscheidende Frage: „Wer lässt so eine Piste so verkommen?“ Die Antwort ist nicht ganz einfach, weil der kurze Abschnitt irgendwie eine Art bürokratisches Niemandsland ist. Die paar Meter – ebenso wie der ebenfalls von vielen Radlern genutzte Weg am Mainkanal – gehören dem Bund, genauer dem Wasser- und Schifffahrtsamt (WSV), dessen Außenbezirksstelle in Volkach Eva Brückner leitet.

Blessuren von Radlern

Allerdings ist der Hohlweg laut Brückner – anders als der Weg am Kanal – keine offizielle WSV-Strecke, sondern „nur von uns geduldet“. Die Verkehrssicherungspflicht liege bei dem, der den Weg eingerichtet und die Beschilderung angebracht habe – der Stadt Volkach.

Trotzdem will sich Brückner, die von etlichen Blessuren von Radlern auf der schwierigen Abfahrt zum Mainkanal erzählt, nicht der Mitverantwortung entziehen. Sie werde jetzt auf die Stadt zugehen, um eine Verbesserung der Verhältnisse zu erreichen. Dort ist das Echo ebenfalls positiv.

Die Stadt werde sich um eine Entschärfung der Situation auf dem kurzen Stück Radweg kümmern, in Abstimmung mit der WSV-Außenstelle, erklärte Geschäftsstellenleiter Gerhard Wagenhäuser.

Warnschilder versteckt hinter Blättern

Übrigens: Was der Radler mit dem blauen Helm und wohl fast alle nicht gesehen haben, ist ein kleines Schild an der Einfahrt von oben in den Pflanzen-„Tunnel“. „Radfahrer absteigen“ steht da und drüber zeigt ein Warnschild, warum: Wer zu schnell durch brettert, könnte im Mainkanal landen. Beide Schilder sind allerdings schwer zu sehen, weil – noch – einiges an Blattwerk zumindest Teile verdeckt.

40 Meter Niemandsland im Top-Radweg       -  Der Radler mit dem blauen Helm kommt von oben, rollt links in den von Grün umkränzten Hohlweg und haut nach wenigen Metern Asphalt die Bremse rein: Grobes Geröll auf dem Weg nach unten zum Mainkanal bei Volkach zwingt nicht nur den Mann auf dem Trekkingrad zum Langsamwerden. Einige ganz Vorsichtige steigen an dem engen Steilstück sogar ab. Das kurze Eck auf dem knapp 600 Kilometer langen Mainradweg ist sicher nur eine kleine Warze im Gesicht der ansonsten fast makellosen Route am Fluss. Trotzdem stößt sich manch ein Radler an den etwa 30 bis 40 Metern Strecke zwischen der Abfahrt von der Kanalbrücke – aus Richtung Nordheim – und der Ausfahrt aus dem Hohlweg, der am Ufer des Mainkanals endet. Besonders sauer ist ein Mann aus einer Nachbargemeinde, der mit seinem Rennrad jüngst in den Steilweg reinrollte. Um nicht im groben Schotter wegzurutschen, habe er sein Rad schieben müssen, klagte der Mann. Es sei für ihn unverständlich, wenn Löcher im Weg so zu zugeschüttet würden, dass eine Durchfahrt schwierig oder sogar gefährlich werde. Gut 20 Minuten vor Ort mit rund 40 Radlern im Blick liefern ausreichend Erkenntnisse zu dem Problem: Fast die Hälfte der Radler schiebt – die meisten, weil es steil bergauf geht. Der Rest traut beim Bergabfahren dem wegrutschenden Material nicht und verlässt den Sattel. Wer fährt, ist sichtbar hochkonzentriert und driftet trotzdem zuweilen weg. Der Radler mit dem blauen Helm stellt die entscheidende Frage: „Wer lässt so eine Piste so verkommen?“ Die Antwort ist nicht ganz einfach, weil der kurze Abschnitt irgendwie eine Art bürokratisches Niemandsland ist. Die paar Meter – ebenso wie der ebenfalls von vielen Radlern genutzte Weg am Mainkanal – gehören dem Bund, genauer dem Wasser- und Schifffahrtsamt (WSV), dessen Außenbezirksstelle in Volkach Eva Brückner leitet. Allerdings ist der Hohlweg laut Brückner – anders als der Weg am Kanal – keine offizielle WSV-Strecke, sondern „nur von uns geduldet“. Die Verkehrssicherungspflicht liege bei dem, der den Weg eingerichtet und die Beschilderung angebracht habe – der Stadt Volkach. Trotzdem will sich Brückner, die von etlichen Blessuren von Radlern auf der schwierigen Abfahrt zum Mainkanal erzählt, nicht der Mitverantwortung entziehen. Sie werde jetzt auf die Stadt zugehen, um eine Verbesserung der Verhältnisse zu erreichen. Dort ist das Echo ebenfalls positiv. Die Stadt werde sich um eine Entschärfung der Situation auf dem kurzen Stück Radweg kümmern, in Abstimmung mit der WSV-Außenstelle, erklärte Geschäftsstellenleiter Gerhard Wagenhäuser. Übrigens: Was der Radler mit dem blauen Helm und wohl fast alle nicht gesehen haben, ist ein kleines Schild an der Einfahrt von oben in den Pflanzen-„Tunnel“. Radfahrer absteigen steht da und drüber zeigt ein Warnschild warum: Wer zu schnell durchbrettert, könnte im Mainkanal landen. Beide Schilder sind allerdings schwer zu sehen, weil – noch – einiges an Blattwerk zumindest Teile verdeckt.
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  • P. S.
    Hallo Herr Meyer, gut recherchiert und die Problematik verständlich rübergebracht.
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