Bürgermeister Ernst Nickel kann vom Rathaus aus „seinen“ Störchen beim Brüten auf dem Kirchendach zusehen. Wenn er genauer schauen und den Nachwuchs auch fotografieren will, erklimmt er regelmäßig den Kirchturm. Wie lief das Storchen-Jahr? Und wird eigentlich das Nest gereinigt?
Nickel: Die vier Jungstörche sind nachdem sie von ihren Eltern das Fliegen und Futterbeschaffen lernten bereits in den ersten Septembertagen verschwunden. Das Elternpaar war in der zweiten Oktoberwoche verschwunden.
Nickel: Nachdem die Nachtfröste der Eisheiligen zuschlugen und ein Storchenkind starb, haben sich die anderen vier prächtig erholt und sind zu stolzen Weißstörchen gediehen.
Nickel: Das Storchenjahr lief nicht sonderlich gut. Es ist immer schwierig mit den Frösten und Regenfällen im Steigerwald. Dann noch ein oder mehrere Storchenküken zu verlieren, ist nicht schön. Ansonsten war das doch etwas regenreichere Jahr 2020 für die Futtersuche ideal für unsere Störche. Der Lebensraum in den Ebrachtalauen ist natürlich auch perfekt.
Nickel: Nach bereits erfolgter Rücksprache mit dem Landesbund für Vogelschutz, in Person mit Robert Endres, werden wir in den nächsten Wochen das Nest wieder säubern und für die Rückkunft unserer Störche herrichten.
Nickel: Seit 2010 gibt es Störche in Geiselwind.
Nickel: Am Mittwoch, 12. Februar, saßen beide wieder vereint auf dem Kirchendach.
Nickel: Bis dato wurden 33 Jungstörche geboren. Im Jahr 2020 sind fünf Jungstörche geschlüpft. Einer ist aufgrund der schlechten Witterung im Mai gestorben.
Nickel: Nachdem ein Storchenpaar seinem Horst über Jahrzehnte treu bleibt, ist dies durchaus möglich. Nach zwanzig Jahren Ehe lässt ein „Storchen-Hallodri“ seine Partnerin sitzen. Noch erstaunlicher: Für seine neue Liebe lässt er sogar sein Nest zurück. Störche sind ausgesprochen treu – ihrem Eigenheim – in unserem Fall dem Kirchturm von Geiselwind!
Nickel: Die Idee kam von der Kirchstiftung Geiselwind. Die Katholische Kirchenstiftung ist ja auch Grundstückseigentümer der Kirche und des Turms.
Nickel: Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Verein Artenschutz im Steigerwald schon vor einigen Jahren ein zweites Nest im Seengebiet Hutzelmühle gebaut. Leider wurde dies bis dato nur von Störchen auf der Durchreise benutzt – nicht als Nistplatz! Weitere Anstrengungen, Nester zu bauen gibt es nicht.
Nickel: Es ist durchaus nachvollziehbar zu belegen, dass die Geburtenrate im Markt Geiselwind stieg und konstant blieb.
Nickel: Die Rückkehr unserer Störche ist immer wetterabhängig. Aus Erfahrung, wahrscheinlich dem Klimawandel zu schulden, kommen die Störche immer früher nach Geiselwind. Je wärmer die Winter umso eher kommen die Störchli.
Nickel: Ist nur durch die jahrzehntelange Rückkunft der Eltern an den Stammhorst zu erklären. Die Jungstörche suchen sich ihren Partner und gründen eine eigene Familie.
Nickel: Ich denke um die 400.
Nickel: Bei jeder Turmbesteigung – in diesem Jahr etwa ein Dutzend Mal – sind es jeweils 98 Stufen.