Früher war es für viele ältere Mitbürger die Egge, die Heugabel, Sense, Rechen, Hacke, Spaten, Werkzeuge, um Boden zu bereiten für eine gute Ernte. Wenn das alles nicht mehr geht durch Alter, Krankheit und Gebrechen, beten geht immer, tröstet, tut gut und ist ein "Einsamkeitsvertreiber" - so Diakon Lorenz Kleinschnitz beim Seniorengottesdienst in der Pfarrkirche Stadtschwarzach, zu dem "Generation plus" Schwarzach am Main- Reupelsdorf wieder eingeladen hatte.
"Wissen Sie, mein Leben lang hab ich alles getan, für meine Familie, den Verein, den Ort, für die Kirche. Jetzt hat mir der Herrgott auch noch mein Augenlicht genommen, so hab ich mir das alles nicht vorgestellt. Da hadre ich schon mal mit dem Herrgott. Hab selbst meine Therapie gefunden: das Beten, das geht immer noch, da kann ich viel bewirken", so eine 99-jährige bettlägerige Dame in einer Senioreneinrichtung. Anders als beim Rosenkranz, der besonders im Rosenkranzmonat Oktober mit den gewohnten fünf Gesätzen in den Kirchen gebetet wird, so Diakon Kleinschnitz, kann es für viele Ältere und Kranke eine Möglichkeit sein, für jeden Tag mit seiner Situation sein eigenes Gesätz mit einzubringen. 365 greifbare Knotenpunkte des Gebets, wie "Jesus, der meinen Angehörigen die Kraft gibt, mich zu pflegen" oder "Jesus, dem ich die Angst vor der nächsten Chemo anvertraue" oder aber, "Jesus, der die zerrissene Welt in meiner Familie heilt".
"Vergiss nicht zu denken, wie es dir ergeht, mit allem was dir schon geschehn, zu Gott aufschaun und immer neu zu vertraun, und vieles, bei dem du gebangt und gehofft, - ward heil in der Zeiten Lauf" - so die Zusammenfassung der Botschaft in einem Lied nach bekannter Melodie. Begleitet auf der Orgel von Helmut Dülch, unterstützt von Lektor Dr. Herbert Müller sowie Küster Bernd Link und den Ministranten Jonas Keupp, Julia Kieser und Klara Then. Günther Schösser und Gabriele Mergenthaler sorgten für den anschließenden kleinen Umtrunk im Foyer der Arche.
Von: Lorenz Kleinschnitz (Ansprechpartner, Seniorenkreis Schwarzach am Main)