Der Dorfpfarrer immer präsent und vor Ort, wohnt im örtlichen Pfarrhaus, gleich neben der Pfarrkirche, jeden Sonntag und noch unter der Woche wird Gottesdienst gefeiert und das in allen Kirchen der kleinen Pfarrei. Früher war das so und heute? Heute heißt es, neue Wege wagen im Wandel der Zeit, heute heißt es Pastoraler Raum. Nicht zuletzt auch aufgrund des Priestermangels und dem Rückgang bei den Kirchenbesuchen wird somit versucht, neue, ansprechende Formen des christlichen Zusammenlebens zu finden und zu entwickeln.
Bischöfliche Errichtung
Der Weg in eine moderne, große christliche Glaubensgemeinschaft, was schon vor einigen Jahren als Pilotprojekt der Diözese Würzburg mit mehreren Pfarreiengemeinschaften im Dekanat Kitzingen begonnen hat, findet nun am Sonntag seine finale, bischöfliche Errichtung – der Pastorale Raum St. Benedikt wird komplettiert und offiziell gegründet. Zu den bisherigen 27 Kirchenorten kommen nochmal fünf Ortschaften dazu, die Pfarreiengemeinschaft St. Urban an der Mainschleife. Darüber hinaus wird das große St. Benedikt Pastoral- und Verwaltungsteam auf den gesamten Raum angewiesen und eingesetzt.
Dieser Schritt, dieser Start in die neue, moderne Zeit, in der ab sofort Menschen aus 32 Kirchenorten den Glaubensweg gemeinsam fortsetzen, wird am Sonntag, 3. Oktober um 14 Uhr mit einem Festgottesdienst, dem "Willkommensgottesdienst", in der Münsterschwarzacher Abteikirche gefeiert. Während dieses Gottesdienstes, der auch im Livestream zu sehen sein wird, überreicht der Würzburger Generalvikar Jürgen Vorndran die bischöfliche Errichtungsurkunde an den Pastoralen Raum St. Benedikt – Schwarzach am Main.
Neue Strukturen - Neues Pfarrerteam
Viele Dörfer und Pfarreiengemeinschaften, verteilt auf nahezu 200 Quadratkilometer mit Entfernungen von über 20 Kilometern im halben Landkreis Kitzingen – wie funktioniert hier Kirche, Glaube, Gemeinschaft und Seelsorge? Es braucht ein großes, engagiertes Team und das gibt es im Pastoralen Raum mit einer sehr modernen Struktur. Es kann nicht mehr den einen Pfarrer geben, der alles und überall macht. Der Pastorale Raum geht mit einem Pfarrerteam in die neue Zeit. Neben Pater Philippus Eichenmüller OSB und dem Volkacher Pfarrer Johannes Hofmann wird Pfarrer Matthias Eller, der erst Anfang September neu in den Pastoralen Raum dazugekommen ist, sich um die Seelsorge kümmern.
Matthias Eller
In diesem neuartigen Leitungsmodell "in solidum" (in solidarischer Gemeinschaft) werden die Aufgaben auf alle drei Pfarrer aufgeteilt, wobei Matthias Eller als sogenannter Moderator die Zusammenarbeit im Raum steuert. Pater Isaak Grünberger OSB wird weiterhin als mitarbeitender Priester vor Ort tätig sein. Darüber hinaus fordert diese neue Struktur vonseiten der Diözese auch noch einen hauptamtlichen Koordinator, als Bindeglied zwischen der Diözese und dem Pastoralen Raum, um Entwicklungsprozesse zu begleiten, aber auch direkt vor Ort das große Pastoralteam unterstützen zu können. Diese Aufgabe wird künftig Hermann Menth aus Großlangheim übernehmen, mit zusätzlicher Unterstützung durch die hauptamtliche Pastoralassistentin Bettina Gawronski aus Ochsenfurt und dem ehrenamtlichen Vertreter aus dem Pastoralrat, Bernd Reitwiesner aus Kirchschönbach.
Gemeinschaft und Glauben aktiv leben
Alles in allem eine sehr spannende, teils auch komplexe Aufgabe, die es nun mit viel Leben zu füllen gilt und gerade darauf freut sich der Neue im Team, Pfarrer Matthias Eller. Gemeinschaft und Glauben aktiv leben und erleben im neuen Pastoralen Raum St. Benedikt, über viele Dorf- und Gemeindegrenzen hinweg, das biete viele neue, tolle Möglichkeiten. Dabei geht es ihm vor allem darum, kreativ an das anzuknüpfen, was schon gewachsen ist, und in enger Abstimmung mit den Gläubigen und Ehrenamtlichen vor Ort vertrauensvoll Schritte in die Zukunft zu wagen, so ein hochmotivierter Matthias Eller.