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25 Jahre Knauf in Russland
25 Jahre Knauf in Russland: Der russische Minister für Industrie und Handel, Denis Manturov, überreicht die Ehrenurkunde der russischen Regierung an Nikolaus Knauf (rechts).
Foto: Knauf Gips | 25 Jahre Knauf in Russland: Der russische Minister für Industrie und Handel, Denis Manturov, überreicht die Ehrenurkunde der russischen Regierung an Nikolaus Knauf (rechts).
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:43 Uhr

Der Iphöfer Baustoffhersteller Knauf feierte im Oktober in Russland Jubiläum: Seit 25 Jahren investiert Knauf dort. Fast genauso lange wird dort auch produziert. Gefeiert hat das Unternehmen im legendären Moskauer Bolschoi Theater.

„Die Entscheidung, hierher zu kommen, bedeutete damals ein nicht geringes Risiko, aber auch eine Chance“, sagte Nikolaus Knauf, Miteigentümer des Familienunternehmens anlässlich der Feier, „aber sie war absolut richtig.“ Das berichtet der Online-Dienst Russland.Capital.

Produktionsbeginn 1993

Knauf hatte 1993 im Gipswerk Krasnogorsk bei Moskau begonnen, eine eigene Produktion in Russland aufzubauen. In der Folge verbreitete Knauf in Russland den Trockenbau. Seither investierte man rund 1,6 Milliarden Euro und stellt Ausbaustoffe auf Gipsbasis in inzwischen 17 russischen Unternehmen und sechs Vertriebsorganisationen mit über 4000 Beschäftigten her. Knauf zufolge sei man Marktführer in Russland bei Ausbaustoffen und modernen Bautechnologien.

„Wir haben von Anfang an großen Wert darauf gelegt, in Russland nach den besten Methoden zu produzieren, mit einheimischen Rohstoffen und Mitarbeitern aus dem jeweiligen Territorium“, erklärte Knauf, der Honorarkonsul der Russischen Föderation ist. „Bei der Herstellung unserer Erzeugnisse haben wir inzwischen einen Lokalisierungsgrad von nahezu 90 Prozent erreicht. Das ist angesichts von Sanktionen und Währungsinstabilität nicht nur ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft, sondern auch ein Grundprinzip unseres Unternehmens – die Nähe zum Kunden.“

Unterstützung und Hindernisse

Der Geschäftsführende Gesellschafter der internationalen Knauf-Gruppe, Manfred Grundke, betonte, dass der Konzern in Russland seit jeher von den Behörden unterstützt wird. Knauf wiederum engagiert sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial. Die Iphöfer helfen bei der Sanierung von Kirchen, dem Ausbau von Schulen und Gesundheitseinrichtungen und fördern den Nachwuchs- und Breitensport. Nach den Flächenbränden im Jahr 2013 stellte Knauf Material für den Bau neuer Häuser für die Betroffenen zur Verfügung.

„Natürlich gab es auch Schwierigkeiten, zum Beispiel mit der Bereitstellung von Infrastruktur in den Regionen, aber auch durch die Wirtschaftskrise und den Verfall des Rubels. Nun stabilisiert sich die Situation wieder und wir gehen unseren Weg in Russland weiter“, bilanzierte Grundke.

Ex-Kanzler Schröder wirbt für Russland

Ein mustergültiges Beispiel für beiderseits vorteilhafte Wirtschaftsbeziehungen nannte Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder bei der Jubiläumsfeier Knaufs Aktivitäten in Russland. Er forderte die europäischen Politiker und Unternehmer auf, stärker mit Russland zusammenzuarbeiten und sich mit diesem Ziel entschieden für die Aufhebung der Sanktionen einzusetzen.

Das bedeute nicht, dass er mit allem einverstanden sei, was in und durch Russland geschieht. Aber Dialog und Kooperation seien am besten geeignet, um Probleme miteinander zu lösen. Europa brauche Russland und Russland brauche Europa. „Machen Sie die Probe aufs Exempel“, wandte er sich vor allem an die Wirtschaftsvertreter. „Ich weiß, wovon ich rede.“

Minister lobt und ehrt Knauf

Knauf sei ein vorbildlicher Investor, sagte der russische Industrieminister Denis Manturow in seiner Laudatio. Die Erzeugnisse für den russischen Markt würden überwiegend im Land hergestellt, wodurch in den vergangenen Jahren Tausende Arbeitsplätze entstanden seien. „In dieser historisch kurzen Zeit hat es das Unternehmen geschafft, dass praktisch auf allen Baustellen in Russland Baustoffe von Knauf verwendet werden, die nach den neuesten Technologien hergestellt werden.“

Für seine Verdienste um die Entwicklung der Bauwirtschaft in der Russischen Föderation und um die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland überreichte der Minister dem Vorsitzenden des Eigentümerrates, Nikolaus Knauf, eine von Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew unterzeichnete Ehrenurkunde.

Neues Werk geplant

Der Geschäftsführer der Knauf-Gruppe GUS und Osteuropa, Janis Kraulis, erklärte, dass sie ihre Investitionstätigkeit in Russland fortsetzen werde. Als Beispiel nannte er die Eröffnung eines Werkes für Trockenmischungen mit rund 260 Arbeitsplätzen in der Region Samara im Oktober. Noch im gleichen Monat folgt eine Produktionsstätte in der russischen Teilrepublik Mari El an der Wolga. Kraulis betonte: „Russland ist und bleibt für uns ein strategisch wichtiger Markt.“

 
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