Die Stadt Kitzingen nennt sich gern familienfreundlich, hat aber einen hohen Nachholbedarf bei den Kinderbetreuungsplätzen. Rund 200 fehlen, vor allem für Krippenkinder. Und das kann die Stadtpolitik nicht auf die leichte Schulter nehmen: Eltern haben längst einen gesetzlichen Anspruch auf Kinderbetreuung. Nicht zuletzt deshalb hat Oberbürgermeister Stefan Güntner dieser Pflichtaufgabe Priorität eingeräumt.
Ein Pflasterstein auf diesem Weg ist die Erweiterung des Kindergartens in der Alemannenstraße, der Mitte der 1980er-Jahre gebaut wurde und momentan drei Kindergartengruppen beherbergt. Er wird nun um einen Anbau erweitert, der Platz für 24 Krippenkinder, verteilt auf zwei Gruppenräume, bieten soll.
Alter Nussbaum muss dem Neubau weichen
Der Neubau braucht auch mehrere Toiletten, einen Bereich, in dem Eltern warten dürfen, sowie einen Personalraum. Wie das Architektenbüro Geisel und Schaub, Würzburg, dem Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung erklärte, ist mit Kosten von rund 2,5 Millionen Euro zu rechnen. Beim Anbau bleibt es wie beim Bestandsgebäude bei einem eingeschossigen Gebäude. Allerdings wollen die Architekten auf Anregung aus dem Rat eine Möglichkeit zur späteren Aufstockung mitplanen.
Nicht möglich sei es hingegen, den alten Nussbaum auf dem für den Neubau vorgesehenen Gelände zu erhalten. Die Architekten Ulrich Geisel und Andreas Schaub haben wenig Platz für die Erweiterung, weil das schmale Gelände durch den Repperndorfer Mühlbach begrenzt werde, deshalb müsse der Baum weichen, erklärten sie dem Gremium
Immerhin reicht das Grundstück, um für die Krippenkinder einen eigenen Spielbereich anzulegen, der vom Kindergartenbereich abtrennbar ist. Ein Teil davon wird beschattet werden. Der Neubau soll in der zweiten Jahreshälfte 2021 und in der ersten 2022 realisiert werden.