Versteckt, tief im Dunkel des Kitzinger Klosterforst, liegt das einstige Munitionsdepot der US-Armee. Die 22 Bunker auf dem zehn Hektar großen Gelände sollen bis Ende 2014 instand gesetzt und dann als Lagerflächen genutzt werden, informierte Bernhard Beck, Geschäftsführer des Innopark Kitzingen.
Das eingezäunte Gelände im Forst hatte 2012 eine Schwestergesellschaft des Innopark von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) gekauft. Der Innopark wird auch den Betrieb des Lagers übernehmen. Das bietet viel Platz für Waren diverser Art. Laut Beck könnte in jedem Bunker die Ladung von zehn Lastern untergebracht werden.
Prädestiniert für Waren der ganz speziellen Art sind die Bunker im Wald. Fernab jeder Bebauung und geschützt durch dicksten Beton dürfen hier laut Beschluss des Stadtrats – vor gut zwei Wochen – auch explosive Stoffe untergebracht werden: beispielsweise Feuerwerkskörper. Als Depot für Pyrotechnik waren die Bunker schon vor einigen Jahren im Blick, als eine Produktionsfirma für Feuerwerkskörper sich für das Gelände interessierte.
Die Idee vom Lager, in dem nicht nur Munition und sonstige Explosivstoffe auf die Kunden warten, gab's schon in der Zeit der Amerikaner. Beleg ist ein Schild an einem der Bunker, auf dem sich der Inhaber verewigt hatte: „This bunker belongs to AAFES Wuerzburg“. AAFES ist ein Handelsunternehmen des US-Militärs, das damals in Würzburg ein großes Shoppingzentrum unterhielt.
Die Flächen im Lager sind zwar noch leer, aber nach der Genehmigung des Bebauungsplans die Umnutzung der Flächen als Lager in Arbeit. Und obwohl hier eigentlich nichts zu holen ist, bekam das Depotgelände im Wald zuletzt ungebetenen Besuch. Der kam über den Zaun und brach in das ehemalige Verwaltungs- und Wachgebäude an der Zufahrt ein. Zerbrochene Scheiben, Farbspray-Schmierereien und geklaute Uralt-Elektrotechnik waren die Folge der kriminellen Aktivität.
Die Täter, die sichtlich mehr von Zerstörungswut geleitet waren, sind noch nicht gefasst. Aber falls sie oder andere Einbrecher wiederkommen, sind die Eigentümer der Bunkeranlagen gerüstet. Gute versteckte Sicherheitseinrichtungen sind laut Beck inzwischen installiert und einsatzbereit: Kameras und Bewegungsmelder.
Übrigens: Nach dem Verkauf der Larson Barracks (Innopark), der Harvey Barracks (ConneKT), des Richthofen- und Corlette Circle sowie jetzt des Munitionsdepots im Klosterforst sind fast alle größeren Anlagen der einst gut 400 Hektar großen Ex-US-Flächen an den Investor gebracht und einer neuen Nutzung zugeführt worden. Letztes Angebot im Konversions-Regal ist die Wohnsiedlung Marshall Heights. Die 32 Hektar stecken noch im Bieterverfahren und könnten bis Jahresende in neue Hände kommen.