
Es hat die Stadt Iphofen und seine Ortsteile jahrelang begleitet und es wurden Millionenbeträge für die Natur locker gemacht: Das Life-plus-Projekt lief bis zum 31. Dezember. „Die Ziele sind erreicht“, vermeldet die Stadtverwaltung.
Etwa die Hälfte der Gesamtkosten von rund 1,6 Millionen Euro wurden durch Fördergelder der Regierung von Unterfranken gedeckt, den Rest bezahlte die Stadt. Hier ein Überblick über die herausragendsten Einzelprojekte:
• Ein Hauch von Allgäu findet man auf der Hutungsfläche in Hellmitzheim. Dort wohnen derzeit zehn Kühe, drei Ochsen und sieben Kälber sowie ein Jungbulle. Was Rotwild angeht, sind nun ein Hirsch, vier Kühe, drei Schmaltiere und drei Kälber auf der Hutung. Einladend für Wanderer oder Freizeitsucher ist die geräumige Aussichtsplattform. Die Hutung werde sehr gut besucht, vor allem von Familien mit Kindern. Sieben Interessenten bewarben sich um die Pacht für die Hutung. Sie wird zum 1. Januar 2015 an Stefan Sluka aus Iphofen verpachtet.
• Das Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie in Aidhausen hat in regelmäßigen Abständen die Hirschkäferlockfallen sowie Arten wie Gelbbauchunke, Schmetterlinge oder Halsbandschnäpper kontrolliert und deren Vorkommen kartiert.
• Ehemalige Mittelwaldflächen wurden aufgelichtet und werden regelmäßig unterhalten. Auch die Waldrandoptimierung ist abgeschlossen. Und damit nicht genug: Die Pflege wird in den Folgejahren vom Landschaftspflegeverband übernommen. Die Umgestaltung weiterer Wiesen zu artenreichen Flachlandmähwiesen wird bis Ende des Jahres 2014 abgeschlossen sein.
• In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Tümpel und Kleingewässer renaturiert sowie Teiche und Stillgewässer neu angelegt. Am Rehberggraben in Dornheim wurde der Bachdurchlass erneuert, so dass das Wasser wieder ungehindert fließen kann.
• Gerne besucht wird auch der 2013 entstandene Infopavillon im Wald bei Birklingen, auch – laut Stadtverwaltung – wegen des Engagements der Mitglieder des Steigerwaldklubs Iphofen-Kitzingen, die am Wochenende den Pavillon betreuen. Der Infopavillon ist unter der Woche verschlossen, der Schlüssel kann in der Tourist-Info ausgeliehen werden.
• Kritik von Naturschützern oder Personen, die eine unberührte Natur lieber keiner breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht hätten, gab es mitunter für die drei Naturerlebniswege. Der Mittelwald-Weg führt entlang der Iphöfer Holzwiesen, der Hutewald-Weg entlang der Hellmitzheimer Hutung und der NatURwald-Weg befindet sich am Wolfsee in Dornheim. Neben der Aussichtsplattform an der Hellmitzheimer Hutung wurde noch eine Schwimmplattform am Wolfsee gebaut. Des Weiteren wurden in den Iphöfer Holzwiesen eine Sitzgruppe und eine Aussichtskanzel zur Naturbeobachtung aufgestellt.
• Die Wege unterstützen außerdem voll das Wein- und Waldtourismuskonzept und werden sowohl von der einheimischen Bevölkerung als auch von den Gästen gut angenommen. Was sicher auch für den Weinberg nach historischem Vorbild gilt, der mittlerweile fertig gestellt wurde. Die Pflanzung der Reben sowie der Bau der Weinbergshütte erfolgten im Frühjahr. Die Bewirtschaftung des Weinbergs übernehmen die Jungwinzer aus Iphofen. Die untere Naturschutzbehörde beteiligte sich hier mit 65 000 Euro für den Bau der Mauern, von der Weintourismusförderung wurden 47 000 Euro zur Verfügung gestellt. Hiervon wurde unter anderem die Treppe und die Weinbergshütte bezahlt.
Kontakt: Wer mehr über die Life-plus-Naturprojekte erfahren möchte, findet unter www.life-steigerwald.eu Informationen.