zurück
KREIS HASSBERGE
Zwei Vorträge über Siedlungen und Grenzen
Bearbeitet von Anna Baum
 |  aktualisiert: 13.02.2017 03:51 Uhr

Wer sich für die Entstehung von Ortsnamen und Grenzen interessiert, der kann sich in der kommenden Woche auf zwei interessante Veranstaltungen freuen, zu denen die Volkshochschule Haßfurt und der Historische Verein Landkreis Haßberge einladen.

Am Dienstag, 14. Februar, kann man ab 19 Uhr im kleinen Saal der Stadthalle Haßfurt überraschende Neuigkeiten zur Geschichte hiesiger Siedlungsnamen erfahren, die in vielen Fällen wesentlich älter zu datieren sind, als bislang angenommen. Auch irrte man sich bei den Urhebern allzu oft, was zum Beispiel zur Überschätzung der slawischen Besiedlung in unserem Raum führte.

Joachim Andraschke stellt seine Doktorarbeit „Die germanisch-frühdeutschen Ortsnamen des Regnitz- und Obermaingebietes“ vor, die der Historische Verein als 16. Band seiner Schriftenreihe veröffentlicht hat.

Andraschke, der für seine kurzweilige und fesselnde Vortragsweise bekannt ist, wurde für seine langjährige Forschungsarbeit mit der Bestnote belohnt. Geprüft haben ihn keine Geringeren als Deutschlands führender Sprachforscher Jürgen Udolph, der Spezialist für regionale Sprachgeschichte, Rolf Bergmann, und als Spezialist für die Historie des Untersuchungsgebietes, Franz Machilek.

Der Sprachwissenschaftler schlägt mit seiner Pionierarbeit einen Bogen vom ersten bis ins achte Jahrhundert und macht die historischen Zusammenhänge bei der Besiedlung unserer Heimat durch Elbgermanen, Burgunder und Franken deutlich. Von den über 400 behandelten Ortsartikeln sind im Buch immerhin zehn genannt, die Teil des Landkreisgebietes sind, darunter unter anderem Zeil, Wülflingen, Theinheim, Roßstadt, Knetzgau und Stettfeld.

Schon tags darauf, am 15. Februar, folgt mit dem Vortrag „Wie Grenzen entstehen“ das nächste Highlight. Landes-, Kreis- und Gemeindegrenzen werden immer wieder gerne bei Grenzgängen unter großer Beteiligung der Bevölkerung besichtigt.

Gerrit Himmelsbach
Foto: Himmelsbach | Gerrit Himmelsbach

Der Grenzverlauf wird von den Feldgeschworenen erläutert und historische Grenzsteine werden gewürdigt. Doch seit wann gibt es diese Grenzen und warum verlaufen sie genau dort und nicht an anderer Stelle? Ausgewählte Beispiele geben einen Einblick in die Sachzwänge, Planspiele und Zufälligkeiten, die zu aktuellen Grenzverläufen in der Region führten. Die Veranstaltung könnte nicht treffender als an einem Ort stattfinden, wo bis heute noch eine „Sprachgrenze“ existiert, einst eine „Landwehr“ entstand und sich über Jahrhunderte die Bistümer Würzburg und Bamberg aneinander rieben: in Zeil.

Referent Gerrit Himmelsbach war Projektleiter des ausgezeichneten archäologischen Spessart-Projekts der Universität Würzburg und ist Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte und Lehrkraft am Hanns-Seidel-Gymnasium in Hösbach. Treff ist am Mittwoch, 15. Februar, ab 18 Uhr in der Brauereigaststätte Göller.

 
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Roßstadt
Theinheim
Wülflingen
Haßfurt
Knetzgau
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Jürgen Udolph
Landesgeschichte
Vorträge
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top