
Lara Appel-Tscherepanow und Christian Ruser wollen bei der kommenden Bundestagswahl für die Grünen im Wahlkreis 247 antreten, der die Landkreise Haßberge, Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen umfasst. Beide bewerben sich bei der sogenannten Aufstellungsversammlung der Grünen am 12. Oktober im Landhotel Rügheim um die Direktkandidatur in dem Wahlkreis. Dies geht aus einer Pressemitteilung von Bündnis90/Die Grünen Haßberge hervor, aus der auch folgende Informationen stammen. Beide Bewerber haben klare Vorstellungen, wie sie die Region auf Bundesebene voranbringen wollen – und setzen dabei durchaus unterschiedliche Akzente:
Die 25-jährige Lara Appel-Tscherepanow, Studentin für Lehramt Deutsch und Geschichte an Gymnasien, ist seit 2020 Mitglied im Vorstand des Kreisverbands Hassberge, Sprecherin des Ortsverbands Obertheres und trat bei der Landtagswahl 2023 bereits als Listenkandidatin an. Bereits vor ihrem Parteibeitritt 2019 war sie ehrenamtlich aktiv, so gab sie Deutschunterricht für Geflüchtete und arbeitete projektbezogen mit der verstorbenen Cordula Kappner zusammen für eine bessere Erinnerungskultur. Sie hat sich in den letzten Jahren als Verfechterin einer Politik der Chancengleichheit etabliert und setzt sich dafür ein, den Zugang zu Bildung und beruflichem Erfolg für alle Menschen zu ermöglichen – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. "Es darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen, welche Chancen junge Menschen haben", erklärt Appel-Tscherepanow, die selbst aus einer Arbeiterfamilie stammt und sich für eine bessere Förderung einkommensschwacher Personen starkmacht. Ein weiteres zentrales Thema ihrer Kandidatur ist die Einbindung der jungen Generation in politische Entscheidungsprozesse. "Junge Menschen müssen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können", betont die 25-Jährige, die dieses Jahr die Grünen Jugend Hassberge gegründet hatte und als Sprecherin dieser fungiert.
Der Knetzgauer Christian Ruser ist seit seiner Jugend politisch engagiert und war bereits Jugendgemeinderat und Gemeinderat. Seit 2022 ist er Sprecher des Ortsverbandes Knetzgau und in unterschiedlichen Parteigremien im Landkreis aktiv. Der 43-jährige Familienvater ist seit 2020 der Programmverantwortliche der Volkshochschule Haßberge sieht sich als Vorkämpfer der unterfränkischen Landbevölkerung: „Politik muss allen Bürgern dienen. Gerade bei uns im ländlichen Raum haben wir es mit ganz anderen Herausforderungen zu tun als in den Städten. Ohne eigenes Auto zum Beispiel geht bei uns fast nichts. Dass es auch anders geht, zeigt doch der Ruftaxi-Service Callheinz, der schon in Teilen Unterfrankens verfügbar ist. Ich will mehr davon!“, so Ruser. Der Knetzgauer möchte vor allem aber auch das wirtschaftliche Potenzial der „leistungsstarken und weltoffenen“ Region Unterfranken weiter ausschöpfen und noch besser mit dem Thema Ökologie verknüpfen. So sieht er in der Energiewende letztendlich eine große Chance für landwirtschaftliche und mittelständische Betriebe. Bezahlbare Energie sei nun mal ein immer wichtigeres Thema. „Was ich aber nicht ausstehen kann, ist Bevormundung und Besserwisserei. Wir müssen die Leute besser in politische Entscheidungen einbinden, sonst hat das alles wenig Wert“, meint Ruser abschließend.