
Der vierte und der fünfte Tag der Rösler-Open-Air-Konzertreihe hätten unterschiedlicher nicht sein können. Am Freitag eroberte die Band Revolverheld aus dem hohen Norden die Bühne und die Herzen des Publikums. Sänger Johannes Strate zeigte sich stellvertretend für die ganze Band begeistert über die "feudale" Unterkunft im Schloss. Sein Wunsch nach gebrannten Mandeln, deren Duft über dem Gelände schwebte, wurde aus der ersten Reihe umgehend per Wurfpost erfüllt – zwei Tüten mit leckerem Inhalt landeten auf der Bühne und der wurde umgehend verzehrt.
Mit "Abreißen" eröffneten die Musiker den langen Melodienreigen eindrucksvoll, bei "Keine Liebeslieder" durfte das Südlicht Jacob Brass, der das Vorprogramm bestritten hatte, auf die Bühne kommen und mit Stimme und Gitarre noch einen weiteren klanglichen Akzent setzen.

Ohrwürmer wie "Spinner" und "Immer in Bewegung" brachten Stimmung in den Schlosshof, Luftballons setzten Farbtupfer, mindestens 2500 leuchtende Handys zauberten ein Lichtermeer und einige Glückliche durften auf der Bühne mittanzen.
Besinnlicher, gefühlvoller und meditativer war dagegen der Samstagabend. Luana Knöll, unter anderem bekannt als "Toni" aus der Netflixserie "Spotlight", sang über das Alleinsein und über LOL – Liebe ohne Logik – und bereitete die etwa 1800 Zuschauer in der voll bestuhlten Arena auf den Star des Abends vor: Philipp Poisel, Singer-Songwriter aus dem Schwabenland.
Auf seiner Homepage verrät Poisel, dass er "lieber in den Tag hineinträumen und den Gedanken nachhängen würde". Entsprechend persönlich, fast intim, waren dann auch die Themen der Lieder. Das "Wunder" einer überraschenden Begegnung, das Versprechen, miteinander "Alt und grau" zu werden, oder sein bekanntestes Stück, "Eiserner Steg" aus dem Film "What a Man" von Matthias Schweighöfer, berührten die Zuhörerschaft und wurden gerne mitgesungen.