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Theres
Zu hoch und nicht zumutbar: Neue Gebühr für Benutzung eines Waldweges sorgt für Diskussionen
Die neuen Regeln zur Benutzung des Waldweges zwischen Buch und Sailershausen waren Thema im Gemeinderat in Theres.  Rund ein halbes Dutzend Einwohnerinnen und Einwohner waren deshalb bei der Sitzung.
Foto: Christian Licha | Die neuen Regeln zur Benutzung des Waldweges zwischen Buch und Sailershausen waren Thema im Gemeinderat in Theres.  Rund ein halbes Dutzend Einwohnerinnen und Einwohner waren deshalb bei der Sitzung.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 26.01.2025 02:30 Uhr

Eine große Diskussion gab es am Montag in der Sitzung des Thereser Gemeinderates zu einem Thema, bei dem das Gremium eigentlich über kein Mitbestimmungsrecht verfügt. Dabei ging es um die Benutzung des Waldweges zwischen dem Ortsteil Buch und dem Haßfurter Stadtteil Sailershausen. Der Leiter des Universitätsforstamtes Sailerhausen, der seit vergangenem Jahr neu im Amt ist, stellte neue Regeln für die Durchfahrt des Waldes aus, die mit einer Gebühr verbunden sind.

Die Bevölkerung aus Buch und Sailershausen nutzten bisher die Waldwege für eine direkte Verbindung zwischen den beiden Ortschaften. Durch den Wechsel der Leitung im Universitätsforstamt wurde nun auf einige Probleme hingewiesen, wie Bürgermeister Matthias Schneider mitteilte. Demnach werden von den Bürgerinnen und Bürgern vorzugsweise die Forstwege benutzt, die sich zum größten Teil im Universitätswald befinden.

Es wird seitens der Uni ebenfalls festgestellt, dass ein vermehrtes Müllproblem besteht, also widerrechtliche Entsorgungen im Wald stattfinden würden. Auch deshalb möchte der Forstamtsleiter wissen, wer mit welchem Fahrzeug den Weg benutzt.  Ziel des Universitätsforstamtes sei es aber nicht, den Weg zu sperren, sondern lediglich den Verkehr "zu ordnen". 

Fünf Bürger haben die Fahrerlaubnis beantragt

Damals mussten sich die Nutzerinnen und Nutzer der Forstwege beim Universitätsforstamt melden und haben dann eine kostenfreie Sondergenehmigung zum Befahren der Forststraße zwischen Buch und Sailershausen erhalten. Dies wurde offenbar zwischen der Uni, der Stadt Haßfurt und der Gemeinde Theres so vereinbart. Der im Beschluss der Gemeinde Theres im Jahr 1981 angesprochene Vertrag konnte leider weder bei der Gemeinde Theres, noch bei der Stadt Haßfurt oder der Uni Würzburg gefunden werden, so Schneider. Ob er jemals von allen Beteiligten unterzeichnet und somit in Kraft gesetzt wurde, ist ebenso nicht bekannt, erklärte der Bürgermeister.

Bürgerinnen und Bürgern aus Buch und Sailershausen sei es jederzeit problemlos möglich, eine Erlaubnis des Forstamtes zur Befahrung des Weges zu erhalten. Eine jährliche Gebühr in Höhe von 25 Euro, die dafür verlangt wird, ist nach Meinung des Forstamtsleiters angemessen und vertretbar, zumal die Universität die Wege, die sich in ihrem Eigentum befinden, unterhält. Zwischenzeitlich haben fünf Bürger aus Sailershausen die Fahrerlaubnis beantragt und erhalten. Einwohner aus Buch haben bisher noch keinen Gebrauch davon gemacht.

Besonders die beiden Bucher Gemeinderäte Karl Dotzel und Oswald Mantel (beide Thereser Demokraten) kritisierten die verlangte Gebühr. Unterstützt wurden sie dabei von etwa einem halben Dutzend Einwohnerinnen und Einwohnern aus Buch, die als Gäste in der Sitzung anwesend waren. Für Wenigfahrer sei die Gebühr zu hoch und auch den Landwirten nicht zumutbar, die die Forststraße benutzen müssen, um zu ihren eigenen Grundstücken zu gelangen. Aus dem Gremium wurde vorgeschlagen, nochmal das Gespräch mit dem Verantwortlichen zu suchen, um möglichst eine andere Lösung zu finden.

Friedhofsgebühr steigt von 18 auf 29 Euro

Mit einem Votum von 9:5 Stimmen beschloss der Gemeinderat hingegen ab 1. Februar die Friedhofsgebühren um rund 60 Prozent zu erhöhen. Einige Gremiumsmitglieder sprachen sich für eine maßvollere Steigerung aus, hatten mit ihrem Ansinnen jedoch keinen Erfolg. Die Befürworter vertraten die Meinung, dass die Gemeinde Theres selbst mit der neuen Gebührenordnung immer noch eine der preisgünstigsten Gemeinden im Landkreis sei. Die jährliche Gebühr bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren für ein Einzelgrab steigt von 18 Euro auf künftig 29 Euro.

Nach einem Gespräch mit Bürgermeister Matthias Schneider und dem Vorstand des Oberthereser Kindergartens vor einiger Zeit kristallisierte sich heraus, dass die Verantwortlichen die Einstellung zweier Praktikanten für sinnvoll erachten. Begründet wurde das mit dem derzeitigen Beschäftigungsverbot zwei Mitarbeiterinnen in der Schwangerschaft. Um die personelle Situation zu entspannen, möchte der Verein zum 1. September dieses Jahres jeweils einen Praktikanten beziehungsweise eine Praktikantin im ersten Jahr und im dritten Jahr einstellen. Außerdem sei dieses Vorgehen im Zuge der zukünftigen Personalrekrutierung sinnvoll.

Der Gemeinderat stimmte dem Ansinnen zu, forderte aber baldmöglichst Einblick in die Unterlagen des vergangenen Jahres, die sich zurzeit beim Steuerberater befinden. Diese Zahlen seien für die Gemeinde wichtig, da diese sich bereit erklärt hat, ein jährliches Defizit aus dem Kindergartenbetrieb bis zu einer Höhe von 100.000 Euro zu übernehmen. Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Joachim Türke, trug die Berichte über die örtliche Rechnungsprüfung der Haushaltsjahre 2022 und 2023 vor. Demnach gab es keine großen Unstimmigkeiten, Fragen zu einzelnen Posten wurden von der Verwaltung plausibel beantwortet. Dementsprechend erteilte der Gemeinderat Bürgermeister Matthias Schneider die Entlastung.

 
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