
Viele Gäste strömten am Donnerstagabend zum Zeiler Käppele, denn die Pfarrei St. Michael und der Caritasverband Haßberge hatten zum Kinosommer eingeladen. Viel interessanter war für viele Besucher aber offenbar das Vorprogramm. Die Veranstalter nutzten den Abend auch, um den Kontakt zwischen Einheimischen und Asylbewerbern zu fördern.
„Ziel ist es, die Leute zusammenzubringen“, sagte Rudi Reinhart, der den Kinosommer mitorganisiert hatte. Die Menschen sollten „aufstehen, aufeinander zugehen und voneinander lernen“. Schon seit längerem gibt es in Zeil das Kirchenkino in Zusammenarbeit mit Capitol-Theater. Daraus entstand nun die Idee, auch einmal einen Open-Air-Kinoabend auf der Wiese an der Wallfahrtskirche auf dem Berg zu organisieren.
Das Programm begann am frühen Abend mit einem Gottesdienst am Freialtar. Später gab es Auftritte verschiedener Bands und Musikgruppen. Dabei waren unter anderem „Melandy“, die Funkrock-Band „Looking down the Barrel“ und der Gospel-Chor „Free Gospel Singers“. Ein besonderes Highlight in Sachen Völkerverständigung war allerdings der Auftritt fünf syrischer Musiker, die Lieder aus ihrer Heimat spielten. Dabei war von den Tischen und Bänken aus, die für Gäste aufgestellt waren, allerdings nicht mehr viel von den Musikern zu sehen, denn die zahlreichen arabischen Besucher des Abends feierten und tanzten ausgelassen auf dem Platz vor der Bühne.
Ein weiterer Programmpunkt war das gemeinsame Kochen. Die Syrerin Lama Husseino hatte ein Rezept aus ihrer Heimat mitgebracht, das sie mit den deutschen Gästen zusammen kochte. Das arabische Reisgericht namens „Beriani“ kam bei allen sehr gut an und schon nach kürzester Zeit war nichts mehr davon übrig.
Lama Husseino kam als Flüchtling nach Deutschland. Seit neun Monaten lebt sie zusammen mit ihrem Mann Mohamad Alaa-Aldin in Haßfurt. Von den Menschen im Landkreis seien sie sehr gut aufgenommen worden, berichtet sie. „Wir haben schon viele deutsche Freunde“, sagt die Syrerin, die bereits recht gut deutsch spricht.
Im Anschluss wurde auf einer Großen Leinwand auf dem Platz der Film „Madam Mallory und der Duft von Curry“ gezeigt. Auch dieser in Frankreich spielende Film handelt von der Frage nach dem Umgang mit Menschen, die aus anderen Kulturen kommen. Es geht darin um eine indische Familie, die nach Frankreich kommt und dort ein indisches Restaurant eröffnen will, wobei sie sich mit einigen Vorurteilen auseinandersetzen muss.
Auch am Freitagabend wurde auf dem Platz am Zeiler Käppele weiteres Programm geboten. An diesem Tag gab es das „Fest der Begegnung“, zu dem rund 250 Syrer ihren Besuch angekündigt hatten. An diesem Abend gab es das Friedensgebet der Religionen sowie eine musikalische Länderreise. Außerdem wurden zwölf syrische Kurzfilme gezeigt.


