Seit einigen Wochen schon sind nun Asylbewerber von ihrer Erstaufnahme-Einrichtung, dem Ankerzentrum in der ehemaligen US-Flugplatzkaserne bei Geldersheim (Lkr. Schweinfurt), im Riedbacher Ortsteil Mechenried unter gekommen.
Für den Riedbacher Bürgermeister Bernd Fischer nun Grund in einer Teilbürgerversammlung zum Thema der Integration dieser Flüchtlinge aufzuklären. Zusammen mit Kerstin Brückner, der Asylkoordinatorin der Hofheimer Allianz, und Christina Bendig und Katharina Schmitt vom Freundeskreis Asyl (Hofheim) stand er an diesem Abend den zahlreich im Pfarrsaal anwesenden Bürgern und Bürgerinnen Rede und Antwort.
Es fehlt noch einiges an häuslicher Ausstattung
Dieter Sauer, der Leiter des Amtes für Soziales und Senioren des Landkreises Haßberge, informierte über die gesetzlichen Vorgaben bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen. Man setze auf Integration der Menschen in kleinen Gruppen, die als Asylbewerber wie hier in Mechenried untergekommen sind. Es fehlt noch von der häuslichen Ausstattung einiges. Neben den kommunalen Partnern strebt der Landkreis eine enge Zusammenarbeit auch mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) an. Im Landkreis seien rund 200 Plätze geschaffen worden. Die Asylflüchtlinge haben alle noch keinen anerkannten Status, denn bei allen laufe noch das Anerkennungsverfahren.
Viele dieser jungen Männer im Alter von 19 bis 30 Jahren sind vor der Rache der Taliban aus Afghanistan geflüchtet, da sie beim Militär als Soldaten und Zivilangestellten oder bei staatlichen Stellen (Polizei, Lehrer, Verwaltungsbeamte) tätig waren, so Katharina Schmitt zum Fluchthintergrund. Um eine reibungslose Integration zu fördern sei es sehr wichtig, die Grundlagen der deutschen Sprache zu lernen. Dazu stellten sich die Neuankömmlinge mit einem eingelernten deutschen Satz den Mechenrieder Bürgern vor.
Neunankömmlinge zeigen Interesse am Fußballspielen
Zu ihrer weiteren Entwicklung könnten sich Freiwillige engagieren. Wichtig sei es im alltäglichen Leben zurecht zu kommen, hier unterstütze jeweils der Asyl-Helferkreis auch vor Ort. Mit diesem Alltagsbetreuungs-System habe man gute Erfahrungen gemacht. Es sei auch von den Neuankömmlingen ein großes Interesse zum Fußballspielen herangetragen worden. Die örtlichen Vereinsvertreter begrüßten diesen Weg, der zweifelsohne auch zur Integration beitragen könne. Hierzu seien noch gute, gebrauchte Fußballschuhe nötig, um die neuen Sportkameraden einigermaßen auszustatten.
In der lebhaften positiven Diskussion wurde die mangelnde öffentliche Personennahverkehrsverbindungen nach Hofheim oder Haßfurt bemängelt. Es gebe nur die Schulbusverbindungen. Zum Einkauf für den täglichen Bedarf im Riedbacher Dorfladen in Kleinsteinach sei die neue Radwegverbindung mit dem Fahrrad ideal. Damit war man auch gleich beim Thema, was jetzt noch für die Ausstattung benötigt werde. Gleich in der kommenden Woche werde man sich im G3-Haus treffen um den weiteren Bedarf an Kleinmöbeln, Wintersachen, Textilien und Fahrrädern auszuloten.