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Haßfurt
Zerstörungswut im Drogenrausch: 20-Jähriger muss in die Suchtberatung
Wegen gefährlicher Körperverletzung, Brandstiftung und Beleidigung hatte sich der Angeklagte in der Vergangenheit bereits vor dem Richter verantworten müssen.
Der Angeklagte hatte im vergangenen Jahr eine Infotafel in Ebern zerstört und stand nun vor dem Amtsgericht Haßfurt. (Symbolbild)
Foto: Lukas Reinhardt | Der Angeklagte hatte im vergangenen Jahr eine Infotafel in Ebern zerstört und stand nun vor dem Amtsgericht Haßfurt. (Symbolbild)
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 15.02.2024 07:23 Uhr

Offenbar benebelt von der Wirkung eines Joints, streifte im Oktober vergangenen Jahres ein damals 19-Jähriger mit einem Kumpel weit nach Mitternacht durch Ebern. Dabei, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, soll er eine neu installierten Info-Tafel "Lützel unterwegs" mutwillig zerstört haben.

Am Dienstag musste sich der Wüterich deshalb am Amtsgericht verantworten, wo ihm Jugendrichter Christoph Gillot mehrere Weisungen erteilte. Unter anderem muss er die Suchtberatung aufsuchen, muss ein Jahr lang drogenfrei leben und den entstandenen Schaden in Höhe von 75 Euro wiedergutmachen.

Vor Gericht kein Unbekannter

Auf der Anklagebank zeigte sich der Angeklagte reuig. Die Tat sei "nicht gewollt" gewesen, die Info-Tafel sei schon angeknackst. Er habe zuvor gekifft, also einen Joint geraucht, und ihm sei langweilig gewesen. Sein Kumpel habe damit nichts zu tun, beteuerte er vor Gericht, wo er nicht zum ersten Mal vorgeladen war: Wegen gefährlicher Körperverletzung, Brandstiftung, Beleidigung und Bedrohung musste er sich hier in der Vergangenheit bereits verantworten müssen. Alle drei bisherigen Verfahren wurden jedoch eingestellt. "Da haben Sie dreimal Glück gehabt", kommentierte der vorsitzende Richter die Strafakte des arbeitslosen Angeklagten.

Laut der Vertreterin der Jugendgerichtshilfe war das Leben ihm gegenüber nicht immer freundlich gesinnt: Seine Eltern ließen sich früh scheiden, eine Ausbildung brach er ab, nahm Drogen, litt unter Depressionen. Seit Anfang dieses Jahres habe er jedoch mit dem Drogenkonsum aufgehört. Er habe zum Glauben gefunden und es gehe mit ihm aufwärts, gab er zu Protokoll.

Der Vorsitzende verzichtete zwar auf eine Verurteilung, warnte den 20-Jährigen aber: Bei Nichteinhaltung der Weisungen drohe ihm ein vierwöchiger Arrest, schrieb er ihm hinter die Ohren.

 
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