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ZEIL
Zeiler Zeiger ist sicher gelandet
René Ruprecht
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:31 Uhr

Die Bergungsmaßnahmen des losen Uhrzeigers der Zeiler Stadtkirche (wir berichteten) wurden am Freitagnachmittag nach eineinhalb Stunden Autokraneinsatz und Demontage beendet.

Während den Reparaturarbeiten stellte der 56-jährige Kirchturm-Techniker Manfred Peter aus Bamberg fest, dass die Antriebswelle des Uhrzeigers abgedreht ist und somit der Verursacher für die nachgehende Uhrzeit ist. Da aufgrund der fehlenden Getriebeachse der Uhrzeiger lose war, bestand die Gefahr, dass das eineinhalb Meter lange Eisenmaterial herunterfallen kann.

Drehleiter zu kurz

Der Mechaniker verständigte das Pfarramt, und die Feuerwehr wurde sofort alarmiert. Da die Feuerwehrdrehleiter für die Operation, den Zeiger von außen zu bergen, zu kurz ist, musste ein Autokran her. Die Aktion dauerte trotz der anfänglich skeptischen Hanglage für den Autokran ohne Komplikationen gut eineinhalb Stunden.

Die Antriebswelle muss nun repariert werden und wird nach Fertigstellung wieder eingesetzt. Weil der Uhrzeiger nur von außen montierbar ist, muss für die zweite Operation wieder ein Autokran aufgestellt werden.

Während die Antriebswelle von innen des Kirchturms in die Muffe des Zeigers hereingeschoben wird, muss der Zeiger von außen fixiert werden, um nicht herabzustürzen.

Ein-Zeiger-Uhr

Die Zeiler Stadtpfarrkirche besitzt eine Ein-Zeiger-Uhr mit einem Stundenzeiger. Die ersten Turmuhren wurden früher mit Räderuhren ohne Minutenzeiger ausgerüstet. Nach Angaben vom ehrenamtlichen Kirchenpfleger Dieter Köpf geht die Kirchenuhr „sekundengenau mit Hilfe der Funkuhr.“ Obwohl die Mechanik nicht mehr funktionierte, läuteten die Kirchenglocken zur richtigen Zeit.

Ob der Uhrzeiger zusätzlich einen neuen Anstrich verpasst bekommt, weiß Pfarrer Michael Ehrhart, der den Mechaniker und einen Feuerwehrmann im Krankorb begleiten durfte, noch nicht: „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“. Aber „es war sehr beeindruckend da oben. Das ist ein Blickwinkel, den man nicht so oft hat, und dazu noch das schöne Wetter.“

Viele Bürger verfolgten die außergewöhnliche Operation. So wie beispielsweise der Winzer Roger Nußlein, der mit seiner humorvollen Aussage viele der Umstehenden zum Schmunzeln brachte: „Es ist schon komisch, wie man heutzutage die Winterzeit auf Sommerzeit umstellt.“

Über die geglückte Bergung des gut eineinhalb Meter langen Uhrzeigers freuten sich Pfarrer Michael Ehrhart, ehrenamtliche Kirchenpfleger Dieter Köpf und Kirchturmtechniker Manfred Peter (von links).
Foto: René Ruprecht | Über die geglückte Bergung des gut eineinhalb Meter langen Uhrzeigers freuten sich Pfarrer Michael Ehrhart, ehrenamtliche Kirchenpfleger Dieter Köpf und Kirchturmtechniker Manfred Peter (von links).
 
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