Sechs neue Mitglieder im Stadtrat vereidigte der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann in der konstituierenden Sitzung am Montag im Rudolf-Winkler-Haus. Jede im Stadtrat vertretene Fraktion hat von nun an zwei neue Gesichter am Ratstisch. Für die CSU sind das Stefan Böttcher und Josh Mahr. Die Überparteiliche Zeiler Liste (ÜZL) hat Tino Hartwig und Petra Hohenberger neu in ihren Reihen, während die SPD Susanne Bös-Naumann und Anja Jäger als Neuzugänge willkommen heißen kann.
Ausgeglichenes Kräfteverhältnis
Die Kräfteverteilung ist ziemlich ausgewogen. Der Frauenanteil ist allerdings von 30 auf 25 Prozent im Vergleich zur letzten Wahlperiode gesunken. In den nächsten sechs Jahren hat die CSU acht Stadträte, die ÜZL und die SPD jeweils sechs, wobei Bürgermeister Stadelmann auch der SPD angehört. Dazu kommt dann in jedem Fall mindestens noch ein neuer Ortssprecher, da Werner Schneider in Sechsthal nicht mehr kandidieren wird. Die Wahlen der Ortssprecher sollen so bald wie möglich stattfinden, wenn es die Corona-Beschränkungen wieder zulassen.
Jeweils ohne Gegenkandidaten wurden Marcus Fröhlich (CSU) als zweiter Bürgermeister und Peter Pfaff (ÜZL) als dritter Bürgermeister gewählt. Fröhlich erhielt bei 20 Stimmberechtigten 16 Ja-Stimmen. Ein ähnliches Ergebnis konnte Pfaff mit 15 Ja-Stimmen verzeichnen. Die Fraktionen bestimmten Dieter Köpf (CSU), Michael Minnich (ÜZL) und Christine Straub (SPD) zu ihren Fraktionsvorsitzenden.
Finger-Food für die Stadträte
Eine persönliche Note verliehen Susanne Bös-Naumann und Anja Jäger der Sitzung. Liebevoll hergerichtet hatten alle Kollegen zwei Teller mit Finger-Food und einer süßen Nachspeise am Platz stehen. Der Einstand der beiden neuen Frauen im Stadtparlament war als kleine Entschädigung für das ausfallende Essen gedacht, das sonst immer nach der konstituierenden Sitzung stattfand.
Stadelmanns Dank galt allen 60 Bewerbern. die sich bei der Wahl im März bereit erklärt hatten, für das Amt des Stadtrates zu kandidieren: "Es ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr, seine Freizeit für das Allgemeinwohl zu Verfügung zu stellen und sich mit den Fragen und auch der Kritik der Bevölkerung auseinanderzusetzen."
Mit dem Eid brachten die neuen Stadtratsmitglieder zum Ausdruck, ihre Aufgaben unter Beachtung der Gesetze zu erfüllen. "Dieser Eid bedeutet aber auch, dass jeder Einzelne seine Tätigkeit nach seiner freien, nur durch die Rücksicht auf das öffentliche Wohl bestimmten Überzeugung ausübt und nicht an Aufträge, Gefühle oder Parteiprogramme gebunden ist", stellte Stadelmann klar. Dies sei sicher nicht immer einfach, weil es nicht jedem Recht gemacht werden kann und Wünsche oft nicht umsetzbar sind. "Es soll letztlich aber immer darum gehen, was unserer Stadt, unseren Mitbürgerinnen und Mitbürger nutzt und sie voranbringt. Mut zu Entscheidungen wird manchmal von Nöten sein, vor allem auch dann, wenn nicht jedes Detail ausdiskutiert und abgewogen werden kann."
Diskussionen erwünscht, aber bitte ohne Parteipolitik
Persönlich wünschte sich der Bürgermeister für die kommenden sechs Jahre eine fraktionsübergreifende Zusammenarbeit, wie er sie auch in den zurückliegenden zehn Jahren habe erleben dürfen: "Es soll immer um die Sache und unsere Stadt gehen und nicht um parteipolitische Interessen. Diskussionen und unterschiedliche Meinungen sind dabei aber ausdrücklich erwünscht."