
Da mögen Zugreisende am Zeiler Bahnhof am späteren Mittwochnachmittag gestaunt haben: Plötzlich tauchte ein Jungbulle auf den Gleisen auf. Besorgte Bürger informierten daraufhin unverzüglich die Polizei.
Die Deutsche Bahn reagierte sofort und ließ die Züge im Streckenabschnitt zwischen Ebelsbach/Eltmann und Zeil nach eigenen Angaben mit verminderter Geschwindigkeit verkehren. Die DB Regio AG Region Bayern schickte gegen 17 Uhr eine entsprechende Störungsmeldung an die Medien und machte darauf aufmerksam, dass es im betroffenen Bereich "wegen Tieren im Gleis" zu Verzögerungen und kurzzeitig auch zu Zugausfällen kommen könnte.
Doch so schlimm gestaltete sich die Sache nicht. "Die Kuh war nur zwei oder drei Minuten am Zeiler Bahnhof und hat sich dann nach Süden in Richtung Mainaue davongemacht", erklärte der Sachbearbeiter der Polizeiinspektion Haßfurt am Abend nach glücklich beendetem Einsatz. Der Bahnverkehr sei gar nicht beeinträchtigt worden, da zu diesem Zeitpunkt kein Zug auf der Strecke gewesen sei.
Ausgebüxt war das unternehmungslustige Tier offenbar von einer Weide bei Steinbach. Nach seinem Bahnhofsbesuch setzte sich die Polizei auf seine Fährte und verfolgte die Kuh bis in die Mainaue hinein. Dort flüchtete sich der Jungbulle auf eine in den Ziegelangerer Baggersee hineinragende Landzunge, von der aus kein Entkommen mehr gegeben habe, wie die Polizei der Redaktion am Mittwochabend berichtet. Die Verfolger konnten das Bullenkalb einfangen und dafür sorgen, dass es wieder auf die heimatliche Weide zurückgelangt.
Die Deutsche Bahn konnte ihren Reisenden kurz nach 18 Uhr Entwarnung geben: Die Tiere seien verschwunden, auf dem Streckenabschnitt komme es zu keinen Beeinträchtigungen mehr, teilte die Bahn per E-Mail und Twitter mit.