(sn/hawo) „Es sind die Bürger, die eine Stadt tragen und stützen. Auch mit kleinen Steinen kann man etwas Starkes bauen, es braucht nur viele Hände.“ Davon ist Anne Marie Reiser-Meyerweissflog vom Kunsthandwerkerhof überzeugt. Sie schuf diesen Slogan für die finanziell gebeutelte Regiomontanusstadt in der Hoffnung, damit einen Denkanstoß zu geben.
Im kleinen Café im Kunsthandwerkerhof gibt es die „Königsberger Schnitte“ – eine Kreation aus feiner Schokolade und Biskuit und kleinen Geheimnissen, oder die „Königsberger Praline“ (mit dem Stadtwappen) von Lauenstein und feine Schokolade der Confiserie Storath. Zehn Prozent des Verkaufserlöses dieser Erzeugnisse werden an die Stadt gespendet.
„Das mag nicht nach so viel klingen“, lacht die Initiatorin, „aber vielleicht machen ja noch mehr mit, und damit gäbe es eine positive Welle für unser bezauberndes, aber jetzt arm gewordenes Städtchen“.
Unterstützt wird sie jedenfalls nicht nur von ihrer Kollegin und Freundin Nadine Schloßbauer, die als Filzkünstlerin eine Serie von Untersetzern aus dem Material für Königsberg entwickelte, sondern auch von Elias Wolf, ihrem „alten“ Mitstreiter. Von allen verkauften „Königsberg“-Radierungen gehen ebenfalls zehn Prozent des Erlöses an die Stadt. „Königsberg hat so viele Schätze. Man muss sie nur heben. In diesem Sinne: Glück auf Königsberg“, so die drei Künstler vom Kunsthandwerkerhof unisono.
Im Rathaus sieht man die Initiative trotz der ernsten Finanzsituation mit einem Augenzwinkern. „Mal sehen, wie viele Millionen zusammenkommen“, scherzte Bürgermeister Erich Stubenrauch.