"Die Projekte, die von der Gemeinde Gädheim in den letzten Jahren angegangen und umgesetzt wurden, suchen in Bezug auf die Gemeindegröße zumindest im Landkreis ihresgleichen", sagte Bürgermeister Peter Kraus in der Jahresabschlusssitzung des Gemeinderates. Vor allem zu nennen seien hier der Anbau an den Kindergarten, der Neubau des kombinierten Feuerwehrhauses mit Bauhof, Ausweisungen neuer Baugebiete in allen Ortsteilen und nicht zuletzt die umfangreichen Kanalsanierungen.
Gleichzeitig wies Kraus aber auch darauf hin, dass in den nächsten Jahren nicht in dem Tempo weitergemacht werden könne. Der Schuldenstand der Gemeinde Gädheim beträgt zum Ende dieses Jahres knapp 2,7 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2037 Euro entspricht. Dennoch müsse angestrebt werden, Dinge, die aktuell nach hinten geschoben wurden, möglichst bald anzugehen, so Kraus. Als Beispiel nannte der Bürgermeister die Sanierung der Alten Schule in Ottendorf und die Neugestaltung des Umfelds.
Heftige Diskussionen
Auch wenn viele Beschlüsse im Laufe des Jahres einstimmig gefasst wurden, gab es zum Beispiel mit der Neubeschaffung eines fabrikneuen Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF 10) für die Feuerwehr Gädheim-Ottendorf ein Thema, über das viel und teilweise auch heftig diskutiert wurde. Der Gemeinderat lehnte im Dezember 2022 den Kauf eines neuen Feuerwehrfahrzeuges mit sieben zu fünf Stimmen ab. Einige Gemeinderäte zeigten damals ihren Unmut ob der hohen Kosten.
Die finanzielle Situation der Gemeinde sei angespannt, sagten die Kritiker vor einem Jahr, die die Meinung vertraten, dass eine Anschaffung zum damaligen Zeitpunkt nicht notwendig sei. Die Befürworter mit Bürgermeister Peter Kraus an der Spitze argumentierten, dass die beiden vorhandenen Löschfahrzeuge mittlerweile das Alter von 30 Jahren überschritten haben und eine Neubeschaffung zeitnah notwendig ist, da immer mehr Schäden an den Fahrzeugen auftreten.
Ein daraufhin eingereichtes Bürgerbegehren für einen sofortigen Kauf des neuen HLF und ein dagegen angestrebtes Ratsbegehren konnten schließlich durch eine einvernehmliche Einigung verhindert werden. Beide Parteien sind damit wieder zu einem kollegialen und partnerschaftlichen Miteinander zurückgekehrt und vereinbarten eine sofortige Bestellung, da die Lieferzeit 30 Monate beträgt. Die Zahlung der Investition von 370.000 Euro erfolgt in Teilbeträgen in den Jahren 2024 bis 2026. Der staatliche Zuschuss in Höhe von circa 110.000 Euro wird dann ebenfalls 2026 nach der Lieferung des Einsatzfahrzeuges an die Gemeinde ausgezahlt.
Großes Engagement
Seinen Dank sprach Bürgermeister Kraus an die Gerätewarte der Feuerwehr Gädheim-Ottendorf aus. Moritz Reindl und sein Vater Oliver. Sie haben aus insgesamt drei alten und teilweise defekten TS8-Pumpen zwei funktionierende Tragkraftspritzen zusammengebaut und repariert. Die Pumpe der Feuerwehr Greßhausen hatte vor Kurzem den Geist aufgegeben, konnte aber mit den vorhandenen Ersatzteilen wieder repariert werden. Insgesamt sind hier Materialkosten in Höhe von rund 1500 Euro entstanden. Durch das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr'ler konnte die Gemeinde viel Geld einsparen. Eine neue TS8-Pumpe liegt nämlich aktuell bei circa 15.000 Euro, so Kraus.
