Die Beamten der beiden Polizeiinspektionen Haßfurt und Ebern im Landkreis Haßberge konnten im vergangenen Jahr 1849 Straftaten aufklären. Diese Zahl nennt die Kriminalstatistik für 2015 die von den beiden Dienststellen vor Ostern vorgelegt wurden. Registriert haben die beiden Polizeidienststellen genau 2657 Delikte. Die Zahl bedeutet einen Rückgang der Straftaten gegenüber dem Jahr 2014 um 174 Fälle.
Aus der Statistik geht hervor, dass die Polizei 2015 im gesamten Landkreis insgesamt 1314 Tatverdächtige ermitteln konnte. Davon sind 173 Nichtdeutsche (13,2 Prozent). Deren Anteil an den Tatverdächtigen hat sich damit leicht erhöht (knapp zwei Prozent).
Die Aufklärungsquote liegt für die beiden Inspektionen bei rund 70 Prozent. Dies ist umso beeindruckender, da beide Inspektionen Beamte für die Absicherung des G7-Gipfels bei Garmisch-Partenkirchen hatten abstellen müssen. Dies hatte zur Folge, dass mehrere Polizeibeamte für die hiesigen Dienststellen längere Zeit nicht einsetzbar waren, weil sie in Oberbayern ihren Dienst versahen.
Ein besonderer Fahndungserfolg war der Haßfurter Polizei Mitte Mai 2015 gelungen. Die Haßfurter Beamten nahmen einen 20-jährigen Tatverdächtigen fest, der kurz zuvor mit einem Messer als Waffe eine Tankstelle in Haßfurt überfallen hatte. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Verdächtige die gleiche Tankstelle in Haßfurt schon einmal überfallen hatte, ebenso zweimal eine Tankstelle in Ebelsbach. Durch die Festnahme gelang es folglich, gleich vier Fälle auf einmal aufzuklären.
Darin dass die Menschen im Landkreis relativ sicher leben können, stimmen die beiden Inspektionsleitungen in Ebern und Haßfurt überein. „Der Landkreis Haßberge ist definitiv als sicher anzusehen“, betont Peter Neder, Leiter der Inspektion Haßfurt, wobei es natürlich keine absolute Sicherheit geben könne. Siegbert Weinkauf, stellvertretender Leiter der Inspektion in Ebern, ist stolz darauf, dass vor allem die Straßenkriminalität erheblich zurückgegangen ist. Und von durchreisenden Tätergruppen sei der Raum Ebern weitgehend verschont geblieben, erklärt er im Rahmen der Veröffentlichung der Statistiken.
Sowohl Neder wie auch Weinkauf zollen in der Statistik der Arbeit ihrer Kollegen großen Respekt und sie unterstreichen übereinstimmend, dass die Polizei nach wie vor auf Hilfe und Hinweise von der Bevölkerung angewiesen ist, um Straftaten aufklären und Täter ermitteln zu können.
Zusätzlich wurde konsequent, wie bereits in den Vorjahren auch, die Präventionsarbeit in Schulen und Vereinen, sowie bei Senioren- und sonstigen öffentlichen Veranstaltungen fortgeführt, so Weinkauf. Die entsprechenden Thematiken waren: „Jugendschutz“, „Gewalt an Schulen“, „Alkohol und Drogen“, Veranstaltungsschutz“, „Trickbetrügereien und Haustürgeschäfte“, „Senioren im Straßenverkehr“ und „Sicher auf Bayerns Straßen“.
Auch im laufenden Jahr 2016 werden für die Polizeiinspektionen die genannten Präventionsmaßnahmen und Präventionsveranstaltungen einen hohen Stellenwert einnehmen. Stellvertretender Inspektionsleiter Weinkauf bilanzierte abschließend: „Trotz der äußerst positiven Bilanz des Jahres 2015 steht außer Frage, dass diese Werte für die Zukunft nur äußerst schwer zu halten sind. Die Polizei wird durch ihre Arbeit und ihre Streifentätigkeiten ihren Teil dazu beitragen, ist aber auch stets auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Deshalb die Bitte an alle Bürger, auch in Zukunft eine offenes Ohr und offene Augen für ihre Umgebung zu haben. Nur gemeinsam kann es gelingen, ein relativ geringes Straftatenaufkommen, insbesondere bei der Straßenkriminalität, zu gewährleisten und gleichzeitig die hohe Aufklärungsquote zu erhalten.“
Deshalb appellierte er an die Bürger: „Zögern Sie nicht und greifen Sie zum Telefon, wenn Sie etwas Ungewöhnliches bzw. Verdächtiges beobachten, damit sich auch in Zukunft der Slogan ,Sicher leben in Unterfranken' bewahrheitet.“