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HASSFURT
Wunschzettel mit „Tempo 30“
Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:11 Uhr

Die Tatsache, dass Bürgermeister Günther Werner die Stadt Haßfurt gerne als „familienfreundlich“ bezeichnet, hat der zwölfjährige Linus Groß aus Wülflingen zum Anlass genommen, dem Stadtoberhaupt einen Brief zu schreiben. Darin fordert er „Tempo 30“ in der Wässernachstraße, damit auch sein Heimatort sicherer für Kinder wird. Den Brief mit 22 Unterschriften verlas Stadtrat Michael Zehe in der Sitzung am Montagabend und übergab ihn an den Bürgermeister.

Wie Linus Groß berichtet, gibt es in der Wässernachstraße ab der Abzweigung Bäustraße keinen Gehsteig und der Ausgang vieler Grundstücke grenzt direkt an die Straße. Gleichzeitig ist in der Straße Tempo 50 erlaubt. Neben ihm wohnen noch weitere neun Kinder im Alter von eins bis zehn Jahren in der engen Straße. „Wenn einige von uns früh auf dem Weg zur Bushaltestelle sind, müssen wir des Öfteren zur Seite springen, damit wir nicht angefahren werden, weil die Autos so schnell fahren“, schreibt Linus Groß. „Wenn einige auf der Straße Fußball spielen oder Fahrrad fahren, müssen sie genauso aufpassen.“ Dabei gebe es durchaus viel Verkehr: Alle, die im Wässernachtal joggen oder laufen, Fußballspieler und Zuschauer sowie alle, die zu Proben, Veranstaltungen oder Feiern in die Wässernachhalle oder zur Tierbestattung Chronos kommen, fahren durch die Wässernachstraße. So wünscht sich der Schüler: „Tempo 30, damit es für uns Kinder sicherer wird.“ Bürgermeister Günther Werner versprach, die Angelegenheit im städtischen Bauamt zur Sprache zu bringen und Kontakt zur Polizei aufzunehmen.

In der Sitzung wurde auch das Rücktrittsgesuch des Stadtrats Karl-Heinz Eppelein behandelt und angenommen. Günther Werner verlas ein Schreiben des nicht anwesenden Stadtrats, dass er nach reiflicher Überlegung nach 33 Jahren Tätigkeit sein Amt niederlegen wolle. Damit würde auch seine Aufsichtsratstätigkeit in der Stadtwerk Haßfurt GmbH und in der Städtische Betriebe GmbH enden. Wie der Bürgermeister mitteilte, sei es seit 2014 möglich, ohne Angaben von Gründen zurückzutreten. Er teilte mit, dass Karl-Heinz Eppelein in der nächsten Sitzung am 24. April verabschiedet werde.

Ausführlich behandelt wurden die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans Sondergebiet „Photovoltaik im Heinig“ in Haßfurt. Denn die Städtische Betriebe GmbH plant die Errichtung einer Eigenverbrauchs-Photovoltaikanlage auf der Fläche unterhalb des Betriebsgeländes der Stadtwerk Haßfurt GmbH in der Augsfelder Straße in Haßfurt. Dort sollen rund 2500 Standard-PH-Module mit polykristallinen Zellen, Aluminium-Rahmen und speziell gehärtetem Antireflexionsglas aufgestellt werden. Bernhard Leuner vom Stadtbauamt erläutert die einzelnen Anregungen und Bedenken, die teils in den Plan mitaufgenommen wurden. Da der Stadtrat dazu sein Einverständnis erteilte, wird der geänderte Planentwurf erneut öffentlich aufgelegt und die Träger öffentlicher Belange werden erneut gehört.

Die Stadt Haßfurt stellt die Straßenbeleuchtung, bei der eine besonders hohe Energieeinsparung möglich ist und Fördermittel beantragt werden können, stufenweise auf LED-Technik um. Daher sollen nun in der dritten Umstellungsstufe insgesamt 104 Leuchtköpfe im „Langer Rain“ in Haßfurt sowie verschiedene Straßenzüge in Wülflingen, Uchenhofen und Oberhohenried ausgetauscht werden. Die Stromeinsparung liegt bei rund 85 Prozent, während sich die Kosten auf 43 756 Euro belaufen. Davon kann eine Förderung von rund 8800 Euro abgezogen werden. Dem stimmte der Stadtrat einstimmig zu.

Die Stadt Haßfurt möchte im Gewerbegebiet „Ost – südlicher Teil“ künftig keine Wohnnutzung mehr erlauben. Wie Robert Barth, Leiter der Bauverwaltung, mitteilte, kann der Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren geändert werden. Dau gab der Stadtrat sein Einverständnis.

Die Wässernachstraße in Wülflingen ist im hinteren Bereich sehr eng und besitzt keinen Gehsteig. Kinder sind bei ihrem Weg zur Bushaltestelle gefährdet und so fordert der 12 Jahre alte Linus Groß im Namen aller Kinder eine Beschränkung auf Tempo 30.
Foto: Ulrike Langer | Die Wässernachstraße in Wülflingen ist im hinteren Bereich sehr eng und besitzt keinen Gehsteig. Kinder sind bei ihrem Weg zur Bushaltestelle gefährdet und so fordert der 12 Jahre alte Linus Groß im Namen aller ...
 
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