Auch wenn die klassische Ehrung in diesem Jahr nicht möglich war, sollten die besonderen Leistungen der Rauhenebracher Sportlerinnen und Sportler angemessen gewürdigt werden. Deshalb hatte Bürgermeister Matthias Bäuerlein am Donnerstag Vertreter von zwei Mannschaften und einen Einzelsportler ins Rathaus eingeladen, um die Urkunde der Gemeinde und ein Geldgeschenk in Empfang zu nehmen. Dabei entwickelte sich auch ein Gespräch über den Sport in Zeiten von Corona.
"Man kann Rauhenebrach inzwischen durchaus als Korbball-Hochburg bezeichnen", stellte der Bürgermeister fest, als er der jungen Frauenmannschaft der SG Untersteinbach/Geusfeld zur erneuten Meisterschaft gratulierte. Die Kreisklasse D2 war ein Durchmarsch für die jungen Damen, die als Aufsteigerinnen lediglich ein Spiel gegen Garstadt verloren - "und zwar ohne Korbhüterin", so Trainerin Uli Rüttinger. Für sie war diese Saison etwas ganz Besonderes, denn sie stand mehrmals mit ihren beiden Töchtern gemeinsam auf dem Spielfeld. Ein Spiel vor Ende der Hallenrunde 2019/20 kam der Lockdown, doch mit 33 Punkten und 77:35 Körben hätte sich auch im letzten Spiel nichts mehr an der Meisterschaft geändert.
Uli Rüttinger freute sich über die Anerkennung der Gemeinde, sieht die Zukunft aber kritisch. Die gesamte Feldsaison ist ausgefallen, die Hallensaison sollte eigentlich im Oktober starten, doch vor Januar 2021 wird es keine Spiele geben. "Da muss man schon schauen, dass die Mädels dabei bleiben. Wenn kein Spiel ansteht, dann wird schon mal das Konditionstraining in Frage gestellt", erzählt die erfahrene Sportlerin.
Auch Stefan König sieht die Wettkampfpause kritisch. Er trainiert mit einem Team die U 11-Fußballer der SG Rauhenebrach, die in acht Spielen ungeschlagen waren, als die Saison abgebrochen wurde. Im Fußball gibt es zwar seit Mitte September wieder Rundenspiele, "aber leider haben auch viele aufgehört". Rund 20 junge Leute werden in der Jugend-Spielgemeinschaft Rauhenebrach derzeit trainiert. Bürgermeister Matthias Bäuerlein, selbst früherer Fußballer, dankte allen Betreuern und Trainern für ihren Einsatz, den jungen Leuten ein attraktives Freizeitangebot zu machen. "Das gibt ja auch unserer Gemeinde Attraktivität", stellte er fest.
Auch zwei Schützenvereine gibt es in Rauhenebrach. Sascha Thürstein schießt bei Hubertus Prölsdorf und war in der Runde 2019/20 in der Kreisliga des Schützengaus Oberfranken-West der beste Einzelschütze. Mit einem Durchschnitt von 379 (von 400) Ringen lieferte er die Bestleistung von 160 Schützen in vier Gruppen ab. Auch bei den Schützen wurde die Runde abgebrochen - nach elf von 14 Wettkämpfen.
Mit der Hoffnung, dass der Sport im nächsten Jahr wieder in geregelteren Bahnen laufen kann, überreichte Matthias Bäuerlein die Geschenke an die erfolgreichen Sportler.