Das Studium mit einer 1 abgeschlossen und das Referendariatsexamen als Zweitbester ihres Jahrgangs in Bayern absolviert: Christoph Fellermeyer und Sebastian Höllerl vertreten zwei Generationen von Forstfachleuten. Doch die Parallele in ihrer beider Werdegang verblüffte nicht nur Martin Neumeyer. Der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten war am Freitag nach Ebern gekommen, um Fellermeyer als Leiter des Forstbetriebs Bad Königshofen zu verabschieden und Höllerl als Nachfolger vorzustellen.
„Bad Königshofen braucht schon den Besten, schlechter soll's nicht sein.“ Damit brachte Neumeyer sein Lob für beide auf den Punkt. In der Feierstunde im Gasthof Frankenstuben, die die Jagdhornbläsergruppe Ebern umrahmte, hatte er zunächst die Besonderheiten des Forstbetriebs Bad Königshofen mit seiner enormen Größe und Ausdehnung – von Stockheim bis nach Zeil – und die umfassenden Aufgaben eines Betriebsleiters erläutert. Fellermeyer sei der Verantwortung „in hervorragender Weise gerecht geworden“ und habe zusammen mit dem etwa 50-köpfigen Team „einen der schönsten Waldbestände Bayerns“ geschaffen und erhalten, lobte der Vorstandsvorsitzende.
Der gebürtige Oberbayer Fellermeyer wird als Ruheständler in seiner fränkischen Wahlheimat bleiben. „Maria, ab morgen bin ich immer zuhause“, wandte er sich zu Beginn seiner Ansprache humorvoll an seine Frau – und versicherte, den Ruhestand zu genießen. Dem Wald wird er aber allein schon als Jäger weiterhin verbunden bleiben.
Dass es in der Region so schön ist, war für den gebürtigen Franken Sebastian Höllerl ein Grund, aus München zurückzukommen. Der 44-Jährige promovierte an der dortigen Universität mit „summa cum laude“ und brachte es bis zum stellvertretenden Referatsleiter für Waldbau, Waldschutz und Bergwald im Forstministerium. Von dort abgeordnet, wird der die Leitung in Bad Königshofen für zunächst zwei Jahre übernehmen.
Die Liebe zur fränkischen Heimat unterstrich Höllerl unter anderem mit einer Passage aus einem Bildband über die Haßberge, den sein Vater Heinrich, Forstoberrat und Autor mehrerer Wander- und Kochbücher, mitverfasst hatte. Seine ersten Lebensjahre hat Sebastian Höllerl in Eltmann verbracht.
Der andere Beweggrund: Seit einer Abordnung in den Forstbetrieb Schliersee hatte Höllerl nach eigenem Bekunden eine Tätigkeit in einem Forstbetrieb angestrebt, und in Bad Königshofen gebe es eine „unglaubliche Vielfalt“. Als neuer Leiter wolle er zunächst vor allem die gute Arbeit seines Vorgängers fortsetzen, kündigte Höllerl an. Fachlich liege ihm eine nachhaltige, naturgemäße Forstwirtschaft besonders am Herzen, aber: „In erster Linie geht es um die Menschen“, betonte Höllerl. Und da war sein erster Eindruck von seinem neuen Wirkungsort sehr positiv: Er sei sehr herzlich aufgenommen worden und habe ein tolles Betriebsklima vorgefunden. „Das macht richtig Lust, hier zu arbeiten.“
Von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und einem guten Betriebsklima im Forstbetrieb Bad Königshofen hatte auch Christoph Fellermeyer gesprochen. „Es ist nicht alles Gold, was glänzt, aber bei uns in Bad Königshofen war viel Gold zu finden“, lobte der scheidende Leiter seine „sehr engagierte“ Mannschaft im Forstbetrieb. Es habe sich bewährt, den Mitarbeitern viel Eigenverantwortung zu übertragen. „Die Zufriedenheit der Mitarbeiter war und ist groß.“ Dies habe das Ergebnis der jüngsten Mitarbeiterbefragung gezeigt.