Der Philosoph und Psychotherapeut Paul Watzlawick hat eine „Anleitung zum Unglücklichsein“ verfasst. Er beschreibt, wie wir Menschen uns das Leben schwer machen und uns selbst die Lebensfreude nehmen; wie viel Fantasie wir entwickeln, um immer unglücklicher zu werden.
Je mehr du dich an deine Vergangenheit klammerst, desto trauriger wird deine Gegenwart.
Je schlechter du von anderen denkst, desto mehr Angst musst du vor ihnen haben.
Je mehr du ein Unglück prophezeist, desto sicherer trifft es ein.
Wenn wir Christen davon überzeugt sind, dass die Botschaft Jesu eine Frohbotschaft ist, dann könnten wir ein Kontrastprogramm, eine Anleitung zum Glücklichsein, zur Freude entgegensetzen.
"Freude kann man nicht machen, aber man kann sie wählen."
Wir können entscheiden, nicht so sehr, was die Umstände unseres Lebens betrifft, sondern die Art und Weise, wie wir auf die Umstände reagieren. Zwei Menschen geraten in ein und dieselbe schwierige Situation – der eine wird empört und verbittert, der andere lernt neu die Dankbarkeit. Die äußeren Umstände sind dieselben, aber die Reaktion ist völlig verschieden.
Manche macht das Älterwerden boshaft und missmutig, andere werden gelassen und gelöst. Bei manchen führt eine Krankheit dazu, dass sie nur noch darauf schauen, was alles nicht mehr geht. Sie klagen und resignieren. Andere schaffen es, das in den Blick zu nehmen, was alles noch geht.
Es liegt an uns, ob wir wie der Pessimist sagen: "Dieses Glas ist schon halb leer" - oder wie der Optimist: "Dieses Glas ist noch halb voll."
Wer überzeugt ist, dass das Leben trotz allem Schweren zu einem guten Ende kommt, wer an einen Gott glaubt, der uns in Jesus Christus rettet und befreit, der hat allen Grund zur Freude. Die Nähe eines frohen Menschen, das ansteckende Lachen eines anderen, eine Gemeinschaft, in der man sich frei und ungezwungen bewegen darf, das alles kann Freude wecken.
Das bevorstehende Fest kann dafür sorgen, dass die Freude wieder zu einem Markenzeichen unserer christlichen Gemeinden und Gemeinschaften wird.
Der Autor Pater Rudolf Theiler ist Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Ebern-Unterpreppach-Jesserndorf und der Pfarreiengemeinschaft St. Kilian Pfarrweisach und Weggefährten