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Haßfurt
Wort zum Wochenende: Er ist wahrhaft auferstanden
Manfred Griebel, Krankenhausseelsorger und Diakon in der Pfarrei St. Kilian Haßfurt.
Foto: Martin Sage | Manfred Griebel, Krankenhausseelsorger und Diakon in der Pfarrei St. Kilian Haßfurt.
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 17.04.2023 02:30 Uhr

„Halleluja, Jesus lebt. Er ist wahrhaft auferstanden!“ Diese österliche Freude, die alle Christen in der Gegenwart des Auferstandenen und im Zeichen der brennenden Osterkerze gefeiert haben, möge die Herzen der Menschen erreichen. Nicht nur ein paar Tage – das Licht möge die sehnsuchtsvollen Seelen neu entzünden – das wäre der größte Segen von Ostern!

Liebe Leserinnen und Leser, die Frage steht jedoch für jeden einzelnen im Raum: Was bedeutet Ostern für mich? Ist Ostern auch für mich der absolute Durchbruch, der meine Seele und mein Gemüt berührt? Glaube ich an dieses neue Leben, an die Auferstehung nach dem Tod und einem neuen Leben, so wie die Natur in wunderbaren Bildern in einen neuen Glanz erblüht?

Schließlich feiern wir Ostern nicht nur in einer besonderen Nacht – Ostern geht weiter – Ostern ist der einzig wahre Weg, der uns Zukunft und Licht in all den persönlichen Zweifeln, Dunkelheiten und Sorgen schenkt!  In den Evangelien hören wir, wie die Jünger auch in manchen Fragen, in gewisser Trostlosigkeit und Enttäuschungen leben, ehe ihnen der Auferstandene in den unterschiedlichsten Momenten neu begegnet.

Oft erkennen ihn die Jünger zuerst nicht und erst als er ihnen mit einem Zeichen seine Gegenwart erfahren lässt, gehen ihnen die Augen auf und sie spüren wirklich „Es ist der Herr!“.

Für mich ist der Stein ein besonderes Ostersymbol. Schließlich liegen trotz Osterstimmung auf den Herzen vieler Menschen so manche Steine, die sich einfach nicht lösen wollen. Menschen, die in diesen Tagen Trauriges erleben, die großen Kummer haben, die Angst haben vor der Zukunft. Im Osterevangelium hören wir, dass plötzlich der Stein vom Grab weggerollt ist und somit Licht und eine neue Zukunft schafft. Dieses Gefühl, dass der Stein weg  ist, sind die wahren Ostererlebnisse, nach denen sich viele sehnen.

Ich freue mich deshalb über so manche Ostererfahrungen in den Augen von verzweifelten, kranken und alten Menschen. Wenn sie plötzlich deutlich erfahren: Ja, Gott ist bei mir. Gott hält mich fest. Er lebt und gibt mir darin Zukunft. Ich erlebe wohltuende Osterbegegnungen bei manchen tiefen Gesprächen, Gebeten oder Kommunionfeiern im Krankenhaus oder im Altenheim. Dann betet der Bettnachbar plötzlich mit und lässt den Tränen freien Lauf. Plötzlich spürt auch er, dass Gebet und die Begegnung mit Gott auch ihm helfen und gut tun. Genau in dieser Situation ist der auferstandene Herr wieder einmal als Geschenk zu uns gekommen – und das mitten hinein in den Begegnungen des Tages.

Ich wünsche Ihnen deshalb – mitten hinein in den oft so trüben Alltag – immer wieder ein aufbauendes Wort oder eine gesegnete Begegnung, wo Sie im Herzen erkennen, dass Ostern weiter geht, dass der Auferstandene wirklich lebt – und zwar mitten unter uns. Es gilt nur, ihn immer wieder neu zu entdecken und wie Maria von Magdala und die Jünger zu bekennen: „Es ist der Herr – er ist wahrhaft auferstanden – Halleluja“.

Der Autor Manfred Griebel ist Krankenhausseelsorger und Diakon in der Pfarrei St. Kilian Haßfurt

 
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