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Landkreis Haßberge
Wort zum Wochenende: Der Mai, ein Monat für die Gottesmutter Maria
Pastoralreferent Michael Feller.
Foto: Michaela Stottele-Vogt | Pastoralreferent Michael Feller.
Michael Feller
 |  aktualisiert: 06.05.2024 02:38 Uhr

Liebe Leserinnen, liebe Leser, nun beginnt der „Wonne“-Monat Mai. Die Bäume, Blumen und Pflanzen wachsen und blühen, die Temperaturen steigen und schon kann man erste Früchte wie Erdbeeren und Spargel ernten. Jedes Obst und jedes gewachsene Gemüse ist ein Wunder der Natur.

Und wir Katholikinnen und Katholiken feiern dieses Wunder zugleich mit dem Wunder der Gottesmutterschaft Mariens. Bei uns ist der Mai der Marienmonat Mai. An vielen Stellen in unserer Umgebung werden deshalb Marienaltäre errichtet und Marienstatuen mit Blumen geschmückt.

Aber was macht Maria, die Mutter Gottes, so besonders? Sie hat den Erlöser, den Heiland, Jesus zur Welt gebracht. Ob sie nun dabei noch Jungfrau war oder „nur“ junge Frau, ob sie dabei selbst unbefleckt empfangen wurde oder nicht scheint mir eher nebensächlich für meinen Glauben.

Allerdings hat das Gebet zu Maria schon seit jeher hier in Franken einen hohen Stellenwert. Dies bezeugen unter anderen die vielen Lieder, die Marienkirchen und Marienwallfahrtsorte, die Marienstatuen an und in den Häusern unserer Gemeinden.

In den Kirchen ist häufig vor einer Statue der Muttergottes die Möglichkeit ein Kerzlein anzuzünden, das für alle leuchten soll, an die man gerade denkt und die man in Gedanken begleitet – zumeist geliebte Menschen wie die eigenen Kinder, Eltern, Verwandte, Freunde, Bekannte und Menschen, die viel zu früh von uns gegangen sind. Alles kann ins Gebet gebracht werden.

So auch die eigenen Ängste: Wie geht es weiter mit dem Klima? Kommt die Katastrophe mit voller Wucht schon früher als berechnet? Wird das Leben am Ende hier in Deutschland noch bezahlbar - Strom, Wasser, Heizung, Miete, Lebensmittel? Können unsere Landwirte noch so viel produzieren, dass sie uns ernähren? Können wir den von uns aufgebauten Wohlfahrtsstaat noch finanzieren? Bleibt die demokratische Bundesrepublik Deutschland als souveräner Staat bestehen? Gewinnen antidemokratische Bemühungen die Oberhand? Habe ich selbst eine Zukunft? Das alles sind Ängste und Sorgen, die den einen Menschen mehr, den anderen weniger belasten, die aber unser Leben entscheiden beeinflussen.

Wir wollen alle leichte, einfache Antworten hören. Doch nun begegnen wir persönlich oder durch die Medien Corona, dem Syrien-, Afghanistan- und Ukrainekrieg. Alle Konflikte fanden und finden gefühlt mitten in unserem Wohnzimmer statt.

Bei Maria nun ist die Möglichkeit, zumindest für eine kurze Zeit der Stille ganz zu sich zu kommen, die Sorgen, Ängsten und Nöte in den Flammen einer Kerze aufleuchten zu lassen und sich ganz bei Maria und bei Gott zu wissen.

Maria ist die fürsorgende und treusorgende Mutter aller. Sie ist eine Frau aus dem Volk, die ihre Antwort gegeben hat: „Siehe ich bin eine Magd Gottes, mir geschehe, wie Du es gesagt hast.“ Maria ist die, die sich auf eine unsichere Zukunft und auf Gott eingelassen und dabei vertraut hat. Ihr Vertrauen wurde belohnt und dieses Trauen belohnt uns auch heute noch mit der Möglichkeit einen Weg zu uns selbst und zu Gott zu finden. Maria, das ist eine leichte Antwort auf vieles, aber auch die schwerste Antwort, die es gibt: auf Gott zu vertrauen, auf etwas, das jede und jeden anspricht.

Bei Maria können alle Wärme und Licht für ihr Leben finden und sei es dadurch, dass man eine Kerze vor ihrer Marienstatue entzündet. Und wer möchte kann dazu ein Gebet sprechen, vielleicht auch folgendes:

Du siehst mich, du weißt, wer ich bin, ich bin Dir wichtig.

Du siehst mich an, so einzigartig und kostbar bin ich.

Du siehst mich an und ich darf sein.

Du siehst mich und das ist alles, was ich im Moment brauche – ich bin nicht allein.

Autor Michael Feller ist Pastoralreferent der Pfarreiengemeinschaft Aidhausen/Riedbach

 
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