Bei christlichen Bestattungen wird oft ein Vers aus dem Alten Testament der Bibel, aus dem Prophetenbuch Jesaja vorgelesen: „So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!“ (Jesaja 43, 1)
Wir lesen diesen Bibelvers deshalb vor, um deutlich zu machen, dass die verstorbene Person, von der wir Abschied nehmen, ein Geschöpf Gottes war. Und mehr noch: Gott kennt sie beim Namen, sie gehört zu ihm, im Tod und im Leben. Gott schenkt uns das Leben, er begleitet uns auf unserem Lebensweg in guten und in schweren Zeiten, und am Ende kommt unser Lebensweg bei ihm ans Ziel.
Bei unserem Namen ruft Gott uns in der Taufe. Mit der Taufe beginnt unser Lebensweg als Kinder Gottes, als Angehörige seines Volkes. Deswegen schadet es nichts, sich immer wieder einmal an die eigene Taufe erinnern zu lassen. Denn der Tag unserer Taufe war der Tag in unserem Leben, an dem Gott „ja“ zu uns gesagt hat, an dem er uns aufgenommen hat in sein Volk, in seine große Familie, die es überall auf der ganzen Welt gibt.
Und seit wir zu ihm gehören, haben alle bösen Mächte und Kräfte dieser Welt keine Macht mehr über uns. Nicht einmal die Sünde und der Tod! Wir sind davon „erlöst“, sagt der Prophet Jesaja.
Gott weiß, wer zu ihm gehört, zu wem er am Tag der Taufe gesagt hat: „Du bist mein!“ Er vergisst unsere Namen nicht, auch wenn wir oft nicht an ihn denken und vieles im Leben uns wichtiger erscheint.
Dass er uns erlöst hat, gilt das ganze Leben lang, und sogar noch nach dem Tod! Nichts und niemand kann unserer Seele einen Schaden zufügen, denn wir gehören zu ihm. Also: Freuen Sie sich darüber, dass Sie getauft sind!
Falls Sie noch nicht getauft sind: Ich bin sicher, da kann man etwas machen! Rufen Sie einfach das nächste Pfarramt in Ihrer Nähe an, und lassen Sie sich erklären, wie es geht.