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STEIGERWALD
Wo ist die Haselmaus im Steigerwald?
Hilfe für die Haselmaus: Zahlreiche Kinder und Erwachsene informierten sich über die Entwicklung des Projekts „Auf der Suche nach der Haselmaus“ und halfen mit.
Foto: Artenschutz in Franken | Hilfe für die Haselmaus: Zahlreiche Kinder und Erwachsene informierten sich über die Entwicklung des Projekts „Auf der Suche nach der Haselmaus“ und halfen mit.
Michael Mahr
 |  aktualisiert: 26.04.2023 23:24 Uhr

In den Nächten streift einer der unbekanntesten heimischen Säugetiere durch die Wälder Frankens, die Haselmaus. Auf Nachfrage, wie es sich mit der Bestandsdichte dieser Spezies verhält, erhält man häufig lediglich Achselzucken.

Mit diesem Hintergrund vor Augen setzen die Initiative „Artenschutz in Franken“, der Ebracher Forstbetrieb der Bayerischen Staatsforsten sowie die Hit-Umweltstiftung ein Projekt um, das nicht nur der Erfassung der Art dient, sondern auch der Erhaltung der Haselmaus.

Das Tier, um das es bei dieser Kooperation geht, ist lediglich 15 Zentimeter groß und nur wenige Gramm schwer. Der bevorzugte Lebensraum sind große, reich strukturierte Mischwälder. Wenn sich darin auch noch Haselnusssträucher befinden, schlägt das Herz des klettergewandten Kleinsäugers mit den großen Knopfaugen deutlich höher. Doch Lebensraumzerschneidung, die Rodung von Feldgehölzen und der Einsatz von Giften habe vielfach zum Rückgang der Art beigetragen.

Wie es nun tatsächlich um die Haselmaus im nördlichen Steigerwald steht, soll das Gemeinschaftsprojekt, das mehrjährig angesetzt ist, zeigen. Im ersten Schritt wird in einem umfangreichen Monitoring die Bestandsdichte des Kleinsäugers erfasst. Nach der mehrjährigen Erfassung soll sich, basierend auf den Ergebnissen des Monitorings ein spezielles Artenschutzkonzept mit der nachhaltigen Sicherung des Lebensraums der Haselmäuse befassen.

Haselmäuse, die der Familie der Bilche zugeordnet werden, zeigen sich als ganz hervorragende Kletterer. Selbst die dünnsten Zweige stellen für das nachtaktive Tier, das die Hälfte des Jahres verschläft, kein Hindernis dar. Dabei erinnern die Tiere bei ihrer Fortbewegungsart an die der Primaten.

Begleitet wird das Projekt, das die Organisation „Artenschutz in Franken“ ehrenamtlich auch an anderen Stellen des Freistaats Bayern realisiert, von Maßnahmen der Umweltbildung.

So konnten sich kürzlich mehr als 60 Kinder und Erwachsene über den Stand des Kooperationsprojektes informieren. Thomas Köhler, Vorsitzender von Artenschutz in Franken, stellte die Arbeit im Steigerwaldzentrum in Handthal ausführlich vor. Mit großem Interesse verfolgten kleine und große Zuhörer die Ausführungen und erfuhren vieles über die Ansprüche der Haselmaus, des „kleinen Steigerwälders“, an die Umgebung. Der Kindergarten St. Jakobus aus Burgwindheim (Lkr. Bamberg) ist der Patenkindergarten des Projektes, das fachpädagogisch von der Realschule Ebrach sowie von der Naturschutzgruppe von Offener Behindertenarbeit und Lebenshilfe Bamberg begleitet wird. Die Teilnehmer der Veranstaltung brachten nach dem Vortrag zahlreiche Haselmausquartiere an, die die Kinder im Vorfeld kreativ gestaltet hatten.

www.artenschutz-franken.de

 
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Kommentare
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  • Dryocopus
    Hier geht es wie immer, wenn Thomas Köhler und seine dubiosen Umweltschutzstiftungspartner (Audi, HIT) tätig werden, nicht um die Natur selbst, sondern um Aktionismus in der Natur. In der Regel - so auch hier - werden irgendwelche Kästen aufgehängt, anstatt die Natur so zu belassen, dass die entsprechenden Nistplätze von selbst entstehen. Aber so muss es sein, man will ja schließlich natürliche Entwicklungsprozesse verhindern (z. B. in entsprechenden Schutzgebieten); wenn in den Kästen tatsächlich etwas gefunden wird, feiert man dies als Erfolg. Hauptsache, man kann ansonsten den Wald weiter plündern nach der Methode "Nützen und (nach Köhlers und Mergners Methode) Schützen".
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