
Der Tag der offenen Gartentür hat sich im Landkreis Haßberge zu einem großen Event entwickelt und Gartenliebhaber können den Termin alljährlich kaum erwarten. Schon im vergangenen Jahr und nun auch 2021 musste dieser in Ebelsbach geplante Tag der Corona-Pandemie weichen. Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege wollte die Idee aber nicht ganz aufgeben und mit dem Gartennetzwerk "Gartenparadiese Hassberge" ist es gelungen, dass am Sonntag, 27. Juni, fünf Gartenbesitzer ihre Gärten öffnen und einen Einblick in ihr kleines Paradies zeigen.

Die Tage der offenen Gartentür waren in Oberschwappach (2016), Rügheim (2017), Fatschenbrunn (2018) und Wasmuthhausen (2019) richtige Anziehungspunkte. Nachdem es in Ebelsbach schon zweimal nicht gelang, ist man guter Hoffnung, dass es 2022 möglich sein wird und die Planungen weiterlaufen können.
Ein Gartennetzwerk wurde gegründet
Nachdem nun entscheidende Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen eingetreten sind, wollte man das große Engagement in den Gärten doch nicht ganz in den Hintergrund stellen. Kreisfachberater Guntram Ulsamer sieht es in diesem Zusammenhang als Glücksfall für den Kreisverband an und ist stolz darauf, dass Gartenbesitzer vor einiger Zeit das Gartennetzwerk "Gartenparadiese" ins Leben riefen und damit den Austausch untereinander und den Kontakt zu interessierten Gartenfreunden aus nah und fern auch in schwierigeren Zeiten pflegen wollen.
Fünf Gartenbesitzer öffnen nun 27. Juni ihre Gärten, wenn auch die Besucher die notwendigen Abstandsregeln einhalten müssen. Da nur eine beschränkte Besucherzahl in den Gärten zulässig ist, müssen sich die Gartenfreunde über einen Link auf der Internetseite des Kreisverbandes unter www.gartenbauvereine-hassberge.de für den jeweiligen Gartenbesuchstermin anmelden. Je nach Gartengröße können dann 20 bis 30 Teilnehmer den Garten besuchen.
Teilnehmer sind:
Rosengarten Schlegelmilch, Zeil am Main
Im Garten der Familie Schlegelmilch findet man viele Rosen und einen Rosenpavillon. Christa Schlegelmilch ist auf aber auch stolz auf ihre wunderbaren Schwertlilien. Der Garten bietet eine bunte Mischung aus Nutzgarten und verzierenden Staudenbeeten. Er befindet sich als Teil der Grabengärten südlich der historischen Stadtmauer von Zeil und kann um 14 und 15.30 Uhr besucht werden.
Garten Stumpf in Dampfach
Hinter der Vogtsmühle blühen im Frühjahr violette Staudenpolster am Hanggarten der alten Mühle. Wie auf einer Insel umschließen die Bachläufe diesen Garten, der behutsam gestaltet ist und in dem sich auch Biber, Eisvögel, Schleiereulen, Turmfalken, Enten und eine kleine Schar von Vorwerk-Rassehühnern wie zu Hause fühlen; 14 und 16 Uhr.

Garten-Atelier Kanz in Untermerzbach
"Maler sind gewissermaßen Gärtner im philosophischen Raum", meint Gerd Kanz, dessen Garten sich vor den terracottafarbenen Fassaden der ehemaligen Brauerei erstreckt. Eingerahmt ist die Grasfläche von Staudenbeeten und auf der Gartenseite fällt der rechteckige Teich ins Auge. Eine Loggia lädt zum Verweilen ein und der Blick wandert über Taglilien und einzelne hohe Gräser bis zu einer alten Kastanie, die frei im Raum steht; 15, 17 und 19 Uhr.
Historischer Dorfladen mit Kräutergarten Andrea Meub in Friesenhausen
Besonders ortstypisch ist der alte Bauerngarten, der mit vielen Blumen und Sträuchern das alte Anwesen im Ortskern umschließt. Es ist ein besonderes Kleinod, da es zusätzlich einen historischen Dorfladen besitzt, der als einzigartig in Deutschland gilt. In liebevoller Kleinarbeit wurde er von der Besitzerin aus dem Schlaf erweckt und erhielt den Preis für Denkmalpflege. Der Laden ist so, wie er vor vierzig Jahren verlassen wurde. Besuchstermine: 9.30 und 11 Uhr.
Garten Köhler Rabelsdorf
Beim Ehepaar Köhler lacht das Gärtnerherz im Küchengarten, wo Fenchelknollen, Zucchini, Sellerieknollen und prächtige Früchte wachsen. Man sieht aber auch ein Anzuchthaus, das jetzt mediterrane Pflanzen beherbergt. Dahinter befinden sich eine Kräuterschnecke, ein großes Kräuterbett und Hochbeete. Ein Weg führt zu ausgewählten Gehölzen wie Gingko, Sorbus und Mammutbaum oder zur neu angelegten Obstwiese mit dem Herbstapfel "Prinz Albert von Preußen"; 10, 14 und 16 Uhr.
Kreisfachberater Guntram Ulsamer spricht von einer guten Kompromisslösung und einem interessanten Angebot für Gartenliebhaber.
Interessenten sollten sich frühzeitig anmelden unter: gartenbauvereine-hassberge.de