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Oberaurach
Wo bleibt das Auto, während der Fahrer tanzt?
Rund 300 Paare vergnügten sich ausgelassen im Oberaurachzentrum. Aber es gab es auch einen kleinen Wermutstropfen im Umfeld des Caritasballes.
Im Oberaurach-Zentrum in Trossenfurt vergnügten sich am vergangenen Samstag rund 600 Gäste beim Rosenball des Caritasverbandes. Nur die Unterbringung der Fahrzeuge der Ballbesucher rund ums OAZ bereitete kurzfristig Schwierigkeiten.
Foto: Jochen Reitwiesner | Im Oberaurach-Zentrum in Trossenfurt vergnügten sich am vergangenen Samstag rund 600 Gäste beim Rosenball des Caritasverbandes.
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:46 Uhr

Rund 700 Ballgäste unterzubringen, ist keine Kleinigkeit, selbst in einer veranstaltungserprobten Halle wie dem Oberaurachzentrum in Trossenfurt. Am vergangenen Wochenende fand hier der  Rosenball des Caritasverbandes Haßberge  statt. Die Benefizveranstaltung war komplett ausverkauft. Die "Andorras" hatten ihre Instrumente gestimmt, der Ball konnte beginnen. Wenn da nicht noch ein kleines Problem vorher zu bewältigen gewesen wäre.

Lob vom Bürgermeister

Treue Ballbesucher sind daran gewöhnt. In Trossenfurt regelt die heimische Feuerwehr zuverlässig die Parkplatzeinweisung. Das funktioniert seit Jahren reibungslos. Auch Bürgermeister Thomas Sechser hat ein dickes Lob für seine Wehrleute: "Bei jedem Wetter stehen die in ihrer Freizeit vor der Halle und sorgen dafür, dass jeder einen Parkplatz bekommt. Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen." Und dennoch lief diesmal eine Kleinigkeit schief. Jedenfalls sahen zahlreiche Ballbesucher von auswärts das so. Das lag vielleicht auch daran, dass die Wehrleute außerordentlich ortskundig sind, die meisten Ballbesucher dagegen gar nicht. "Aus Oberaurach waren vielleicht höchstens 30 Gäste", so Bürgermeister Sechser im Gespräch mit dieser Redaktion. "Die anderen waren alle von auswärts." Was auch der Veranstalter in seiner Begrüßung lobend erwähnt.

So kam es zu einigen chaotischen Szenen. Ein Beispiel: Es ist 19.30 Uhr, rund eine halbe Stunde vor Beginn des Balles. Die Feuerwehr lässt keine Fahrzeuge mehr die Auffahrt zum Oberaurachzentrum benutzen, sperrt diese der Einfachheit halber mit "Unfallständern" ab. Nach ihrer Auffassung sind die Parkmöglichkeiten an der Halle erschöpft. Also fahren die auswärtigen Ballbesucher weiter, werden an der nächsten Einfahrt von einem Wehrmitglied in eine der Siedlungsstraßen gewunken, die Klingenstraße, wie sich später herausstellt.

In der Sackgasse

Vorneweg ein forsch fahrender Ballbesucher. Mehrere ihm folgende Fahrzeuglenker kolportieren wohl, dass dieser sich auskennt, und steuern flugs hinterher. Der parkplatzsuchende Konvoi  findet allerdings ein abruptes Ende, als die Vorhut am Ende einer Sackgasse im Hof eines Privatgrundstückes zum Stehen kommt. Und jetzt wird's ernst. Die Zufahrt ist nur so breit wie ein Fahrzeug, Begegnungsverkehr nicht möglich. Ein Fahrer steuert seinen SUV in eine leere Garage am Straßenrand, um den Weg freizumachen für den "Rückreiseverkehr". Ein anderer weicht in einen Grüngürtel aus, sogar ein "Mannschaftstransporter" findet so den Weg in den Hof am Ende der Straße. Dort steht eine einsame Frau vor ihrer Haustüre, fassungslos darüber, dass Fahrzeug um Fahrzeug ihren Garten zum Wendehammer umfunktioniert. Dahinter geht's drunter und drüber. Dass nichts Größeres passiert, wird als kleines Wunder angesehen.

Darauf angesprochen, dass die gutgemeinte Umleitung im Hof eines Anwohners geendet hatte, antwortet ein Feuerwehrmann lakonisch: "In der Siedlung ist Platz genug zum Parken." Und weist als Alternative dem Kritiker einen Platz in der "Oskar-Vetter-Straße" genannten Hauptstraße zu. Allerdings aufgrund existierender Hofeinfahrten so nahe an der Stoßstange des Vordermannes, dass dieser den Ball aus technischen Gründen wohl besser nicht vorzeitig verlassen sollte.

Promis vermisst

Beim Marsch zur Halle zeigen sich doch noch etliche freie Stellplätze rund ums OAZ, der "normale" Ballbesucher mutmaßt sofort, der Platz könnte für die Ehrengäste freigehalten worden sein - die aber schließlich gar nicht kommen, wie sich später herausstellt und hinter vorgehaltener Hand von Caritasmitarbeitern mit "heuer nicht stattfindenden Wahlen" begründet wird. Schließlich braucht der Veranstalter doch ein gewisses Maß an Prominenten, um die Lose für die traditionelle Tombola an den Ballbesucher zu bringen.

Bürgermeister Thomas Sechser hat von all dem nichts mitbekommen. Die Anfrage dieser Redaktion ist die erste Reaktion aufs Parkchaos, sagt er, dabei äußerten am Samstag etliche Ballbesucher ihren Unmut gegenüber dem Reporter dieser Zeitung und erzählten teils abenteuerliche Erlebnisse von mehr oder weniger gelungenen Versuchen, den fahrbaren Untersatz einigermaßen unproblematisch zu positionieren und danach das OAZ zu erreichen.

Fast alles richtig gemacht

"Vielleicht waren diesmal mehr junge Feuerwehrleute am Werk", mutmaßt der Bürgermeister gegenüber dieser Redaktion. Die Gemeinde ist bei derartigen Veranstaltungen außen vor, die Caritas habe sich selbst mit der Feuerwehr in Verbindung gesetzt. Und zu den freien Parkplätzen "Am Sportzentrum" im Kreisverkehr mutmaßt das Gemeindeoberhaupt, dass die Feuerwehr hier getreu den Regeln gehandelt haben könnte. Hier herrscht nämlich absolutes Parkverbot, auch wenn in zurückliegenden Jahren hier großzügig Parker - auch von der Feuerwehr - geduldet worden seien, so der Bürgermeister. Die Feuerwehr habe also alles richtig gemacht.

"Wir hätten vielleicht noch ein, zwei Mann mehr gebraucht"
Michael Oftring, Feuerwehr Trossenfurt-Tretzendorf

Dieses ließe sich aber beim nächsten Mal vielleicht noch verbessern. "Schließlich ist der Caritasball ja nicht die einzige Großveranstaltung, die wir im Oberaurachzentrum haben", sagt Bürgermeister Sechser. Das sieht Michael Oftring, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Trossenfurt-Tretzendorf, genauso. "Wir hätten vielleicht gerade zu dem Zeitpunkt in der Siedlung noch ein, zwei Mann mehr brauchen können", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion, "die waren da jedoch gerade noch am OAZ beschäftigt." Immerhin leisten die jungen Leute von der Feuerwehr diesen Einsatz freiwillig. "Es ist nicht immer leicht, jemanden zu finden", sagt Oftring. "Aber man kann ja alles noch besser machen bei den nächsten Veranstaltungen." Und zu den bislang gewohnten kommt im nächsten Jahr bekanntlich in der Faschingszeit auch noch der Gesellschaftsball der CSU dazu. Dann gilt es wieder, die Fahrzeuge von rund 600 Ballbesuchern auf Trossenfurt zu verteilen.

 
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  • wiltrud-ender@t-online.de
    Auch wir wurden in die Sackgasse gewunken. Mich wundert nur dass keine Alternative Parkmöglichkeit vorgehalten würde. Schließlich muss den Verantwortlichen die Anzahl der Parkplätze vor der Halle doch bekannt sein!! Ein Fall nicht zuende gedacht?! Rudi Ender
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