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HAßFURT
"Wir waren von Anfang an dabei"
Im östlichen Flügel des Admira-Centers in Haßfurt waren bisher einige kleine Geschäfte untergebracht. Diese müssen nun einem Laden für Sonderposten weichen.
Foto: Alexandra Wirth | Im östlichen Flügel des Admira-Centers in Haßfurt waren bisher einige kleine Geschäfte untergebracht. Diese müssen nun einem Laden für Sonderposten weichen.
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:13 Uhr

Fünf Jahre ist es nun her, dass der Lebensmittel-Discounter Rewe das Admira-Center in Haßfurt verlassen hat. Nun stehen weitere Veränderungen an: Zum Jahresende müssen mehrere Läden das Einkaufszentrum verlassen, nachdem ihre Mietverträge gekündigt wurden. Betroffen sind die kleinen Geschäfte im Ostflügel des Einkaufszentrums, dem Foyer vor dem früheren Rewe-Markt.

„Seit Rewe raus ist, war immer die Frage, ob es einen Nachmieter gibt“, sagt Rainer Müller. Der Fotograf hat ein Fotostudio in der Haßfurter Innenstadt sowie einen Fotoservice im Admira-Center. Nach dem Auszug des Rewe-Markts hatten Müller und andere Geschäftsleute mit Läden in dem Einkaufszentrum gehofft, dass bald ein anderer Discounter einziehen würde. Schließlich wollten sie davon profitieren, dass die Kunden des Lebensmittelmarkes auch auf ihre Geschäfte aufmerksam werden. „Man rückt aus dem Fokus, weil die Leute nicht mehr vorbeilaufen“, sagt Rainer Müller.

„Es sah zwischenzeitlich gut aus“, berichtet der Fotograf über die Suche nach einem Nachmieter für den Rewe-Markt. Allerdings bekamen er und die anderen Mieter der kleineren Läden nicht viel davon mit, wie es mit dem Einkaufszentrum weitergehen solle. „Es hieß immer: ,Wir sind in Verhandlungen, aber wir dürfen nix darüber sagen.' Die Gerüchteküche hat gebrodelt.“ Unter anderem war Tegut im Gespräch für eine mögliche Nachfolge des Rewe-Marktes.

„Wir waren von Anfang an dabei“, erzählt Müller. Sein Fotoservice befindet sich im Admira-Center, seit dieses 1991 eröffnet wurde. Daher wolle er mit seinem Laden auch gerne in dem Einkaufszentrum bleiben. Immerhin gebe es eine Stammkundschaft, die seit Jahren weiß, wo sie den Fotoservice finden kann. Dennoch wollten Müller und andere Geschäftsleute aufgrund der unsicheren Situation vorerst keine langjährigen Verträge abschließen. Stattdessen entschieden sie sich für Kurzzeitmietverträge, die jeweils um vier Wochen verlängert wurden, „damit man schnell reagieren kann“, wie Müller berichtet.

Doch nun waren es nicht die Mieter, die eine Verlängerung der Verträge ablehnten. Das Gebäude wurde verkauft und die neue Eigentümerin verfolgt ein neues Nutzungskonzept, in dem die kleinen Geschäfte keinen Platz mehr haben. Rainer Müller muss das Admira-Center zum Jahresende verlassen. Auch das Sportgeschäft Milkasport und das „Blüteneck“ der Gärtnerei Roth bekamen keine Vertragsverlängerung.

Rainer Müller will nun seine beiden Haßfurter Geschäfte zusammenlegen. Der Fotoservice zieht also in die Brückenstraße um, wo er bereits sein Fotostudio hat. „Der Platz reicht für beides“, meint Müller. Was ihm in der Innenstadt allerdings fehlen wird, ist die „angenehme Parkplatzsituation“ am Admira-Center.

Ein weiteres Problem für Müller ist, dass er die Lotto-Annahmestelle, die er in seinem Geschäft im Admira betreibt, nicht mit in die Innenstadt nehmen kann. Denn die Lotterie lässt nicht zu, dass zu viele Annahmestellen zu nah beieinander liegen. Mittlerweile ist klar: Die gegenüber dem Rewe-Center an der Zeiler Straße gelegene Walther-Tankstelle wird von Rainer Müller die Lotto-Annahme und das dazugehörige Mobiliar übernehmen.

Etwas verärgert ist der Fotograf darüber, wie kurzfristig die Mietverträge ohne vorherige Ankündigung aufgelöst wurden: „Die feine Art unter Geschäftspartnern ist das nicht.“

Nun soll in den Räumlichkeiten eine Kette von Sonderpostenläden eine Filiale eröffnen. Die Verkaufsfläche soll den Raum einnehmen, in dem zuvor der Rewe-Markt untergebracht war, sowie den Teil des Foyers, in dem sich derzeit noch Müllers Fotoservice, der Blumenladen und das Sportgeschäft befinden. Lediglich der Bereich, in dem früher die Bäckerei Fuchs eine Filiale hatte, stünde weiter zur Verfügung. Doch ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit mit einer so kurzen Vorlaufzeit dorthin umzuziehen, kommt für Müller nicht in Frage.

Auch „Norberts Schlemmereck“, das seit mittlerweile knapp 13 Jahren seinen Platz im Admira hatte, muss ausziehen. Der Imbiss soll abgerissen werden, um der geplanten Freifläche des Sonderpostenladens zu weichen. Hier besteht eine besondere Situation: Der Gebäudeteil gehört Imbissbetreiber Norbert Kniele selbst, doch der Grund, auf dem dieser steht, gehört der Eigentümerin des Admira. Noch etwa zweieinhalb Jahre würde der entsprechende Vertrag über die Fläche laufen. Demnach könnte Kniele eigentlich erst 2019 zum Abriss des Gebäudes gezwungen werden. Allerdings wurde dem Imbiss eine große Mieterhöhung angekündigt. Nun wird Kniele voraussichtlich bis Mitte 2017 ausziehen.

Zu gering ist ihm allerdings die Abfindung, die er für sein Geschäft erhalten soll. „Wir wollen wenigstens einen Teil von unserem Geld wiedersehen“, sagt er. Nun habe er einen Anwalt beauftragt, sich um die Sache zu kümmern.

jr admira schild       -  Das Wahrzeichen des Admira-Centers.
Foto: Jochen Reitwiesner | Das Wahrzeichen des Admira-Centers.
 
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