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Oberschleichach
Wie schlägt sich die Volkshochschule in der Pandemie?
Sabine Dittmar, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, informierte sich bei einem Besuch im UBiZ über die Situation der Volkshochschulen im Landkreis. Gesprächspartner waren Holger Weininger, Holger Baunacher, Praktikantin Kristina Martyn, Renate Knaut und Christian Ruser (von links).
Foto: Christiane Reuther | Sabine Dittmar, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, informierte sich bei einem Besuch im UBiZ über die Situation der Volkshochschulen im Landkreis.
Christiane Reuther
 |  aktualisiert: 25.01.2022 02:18 Uhr

Über Jahrzehnte hinweg ist es der Volkshochschule (Vhs) und ihren Außenstellen im Landkreis Haßberge gelungen, Strukturen zu schaffen und sich über Wasser zu halten. Doch Veränderungen, zu der aktuell die Pandemie zählt, stellt den größten Bildungsdienstleiter in der Region vor neue Herausforderungen.  Diese müsse man annehmen und weiter entwickeln, so der allgemeine Tenor bei den Verantwortlichen. Denn die Volkshochschulen möchten auch zukünftig ihrem Bildungsauftrag gerecht werden.

Wie schlägt sich nun die Volkshochschule in Zeiten der Pandemie? Darüber informierte sich die SPD-Politikerin Sabine Dittmar im Rahmen einer Wahlkreiswoche am Mittwochnachmittag im Umweltbildungszentrum (UBiZ) in Oberschleichach. Gesprächspartner waren Renate Knaut, Vorsitzende des Bezirks Unterfranken im Bayerischen Volkshochschulverband (bvv), Wonfurts Bürgermeister Holger Baunacher, Vorsitzender der vhs Landkreis Haßberge, Holger Weininger, Geschäftsführer und Christian Ruser, Programmverantwortlicher.

Digitalisierung hat Einzug gehalten

In Deutschland bilden rund 900 Volkshochschulen ein flächendeckendes Netz wohnortnaher Weiterbildungsangebote. An die 700 000 Veranstaltungen umfassen die Programme, darunter vor allem Kurse, aber auch Vorträge, Studienfahrten und Exkursionen. Während der Pandemie fanden Kurse online statt. Somit hat die Digitalisierung auch bei der Volkshochschule Einzug gehalten. Da Volkshochschulen aber auch Orte der Begegnung mit sozialen Kontakten sind, sollten die digitalen Angebote offensichtlich nicht das erklärte Ziel sein. Als Problem im ländlichen Bereich wurde die Gleichstellung der Volkshochschulen zu den Schulen angesprochen. Hier müsse laut Ausführungen noch eine Unterstützung der Akzeptanz geschaffen werden.

Sabine Dittmar ist seit kurzem Staatsekretärin im Bundesgesundheitsministerium. Im Rahmen einer Wahlkreiswoche verknüpfte sie ihren Besuch im UBiZ mit dem vorausgegangenen im Impfzentrum in Knetzgau. Deshalb lag der Politikerin, die Ärztin ist, das Thema Gesundheitskurse besonders am Herzen. Die Verantwortlichen der Volkshochschulen im Landkreis möchten noch mehr auf Gesundheitsthemen aufmerksam machen und Kooperationsmöglichkeiten ausloten.

Nachfrage nach Gesundheitskursen gestiegen

Die Nachfrage nach Kurse im Bereich Rehabilitationssport, kurz Rehasport, sei hinsichtlich der Folgen von Longcovid momentan mehr denn je gestiegen. Ein weiteres Thema war die Zertifizierung von Kursleitern. Diese sei mit einem bürokratischen Aufwand verbunden. Eine Zertifizierung sei aber nötig, um Gesundheitskurse bei den jeweiligen Krankenkassen geltend zu machen.

Beim Gespräch am runden Tisch kristallisierte sich die Migrations- und Integrationsarbeit als ein wichtiger Aufgabenbereich der Volkshochschulen heraus. Bundesweit führen die Volkshochschulen zu 80 Prozent BAMF-Integrationskurse (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) durch.

Finanzielle Ausstattung müsste optimiert werden

Um die neuen Herausforderungen anzunehmen und sich hinsichtlich des Bildungsauftrages weiterzuentwickeln, bedürfe es laut Meinung der Gesprächsrunde einer Verbesserung der Strukturen. Dafür müsse die Ausstattung finanziell optimiert werden. Ansprechpartner sei die Politik auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene.

Da Sabine Dittmar schon immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Volkshochschulen habe, wie sie bestätigte, wird sie die Anliegen an die Landtagsfraktion weitergeben. Dittmar ermunterte die Anwesenden, ihre Anliegen immer wieder vorzubringen, um so die eine oder andere Anregung anzustoßen. An Ideen, Wünschen und Bereitschaft seitens der Volkshochschule würde es keinesfalls mangeln, wie die Gesprächspartner bekräftigten.

 
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