Das 14. Unterfränkische Volksmusikfest, das am Sonntag die Kreisstadt zum Klingen brachte, war ein rundum schönes Fest. Der einzige Wermutstropfen war jedoch die geringe Besucherzahl. Vielleicht lag es daran, dass parallel dazu weitere Feste in der Region stattfanden, vielleicht aber auch an der zu geringen Werbung der Stadt, wie man öfter hören konnte. Die Gäste, die jedoch den Weg nach Haßfurt gefunden hatten, freuten sich über die sehens- und hörenswerten Musik-, Gesangs- und Tanzdarbietungen.
25 Gruppen aus dem Bezirk
Die Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik Bezirk Unterfranken hatte zusammen mit dem 14. Unterfränkischen Volksmusikfest ihr 40-jähriges Bestehen in Haßfurt gefeiert (wir berichteten). 25 Gruppen aus dem Bezirk, darunter auch die Stadtkapelle Haßfurt, die Naturfreunde Haßfurt, die Altfränkische Brotzeitmusik Haßfurt, der Landfrauenchor Haßberge und die Kapelle Frankenland Gädheim, spielten, sangen und tanzten am Nachmittag sieben Stunden lang auf fünf Bühnen in der Altstadt und gestalteten das geistliche Singen und Musizieren in der Ritterkapelle.
Einer der Schauplätze für die fränkische Musik war der Pfarrgarten, in dem die Katholische Pfarrgemeinde St. Kilian gleichzeitig ihr Pfarrfest feierte. Zudem hatte das Weinhaus Schaffner zweimal zu einem Wirtshaussingen mit Peter Kluge aus Hambach in seinen schönen Garten eingeladen.
Dorthin hatte es auch eine Freundesgruppe aus Prappach und ihre Gäste aus Zeuzleben verschlagen, die sich beim „Wunschkonzert“ mit Peter Kluge als Freunde der Volksmusik und des Volkstanzes sowie als Sänger sehr wohlfühlten. „Wir haben den schönen Gottesdienst besucht, am Festzug teilgenommen und die Eröffnung am Marktplatz erlebt. Wir finden dieses Fest super und wollen noch bis zum Abschluss bleiben“, erzählten sie. Petra Schlosser aus Haßfurt war am Nachmittag gekommen und lobte ebenfalls die Veranstaltung. „Es hat mich interessiert, weil dieses Fest in unserer schönen Stadt gefeiert wird, weil mir die Musik gefällt und weil ich früher selbst in meiner Heimatstadt München Volksmusik gespielt, gesungen und getanzt habe“, sagte sie.
„Negativ aufgefallen ist mir aber, dass im Vorfeld zu wenig Werbung gemacht wurde und so wenige Besucher gekommen sind. Aber mir hat es sehr gut gefallen, weil es sehr abwechslungsreich und qualitativ sehr hochwertig war und das Wetter sich von seiner idealen Seite gezeigt hat.“ Auch Altbürgermeister Rudi Eck und seine Frau Rosi sagten: „Es war ein rundum schönes Fest. Wir waren vom ökumenischen Gottesdienst und den schönen Darbietungen am Nachmittag sehr beindruckt. Wir haben außerdem selbst bei den Naturfreunden mitgesungen.“ Etwas enttäuscht zeigte sich Rudi Eck von der geringen Besucherzahl, weil es doch sehr schön gewesen sei, die vielen Musik-, Gesangs- und Tanzgruppen, die die Volksmusik pflegen, zu sehen und zu hören.
Für Inka Pfister, stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik Bezirk Unterfranken (ARGE), war es am Ende „eine gelungene Veranstaltung“. Beim Abschluss auf der Bühne am Marktplatz dankte sie allen Mitwirkenden, den Moderatoren, dem Organisationsteam der ARGE, der Stadt Haßfurt und der Tourist-Info sowie den Besuchern.
Auch Bürgermeister Günther Werner freute sich, dass Haßfurt als Veranstaltungsort gewählt wurde. „Es war ein wunderbarer Tag“, sagte er. „Ich freue mich auch, dass wir am 5. Juli 2020 den offiziellen Tag der Franken in Haßfurt ausrichten und den Ministerpräsidenten Markus Söder willkommen heißen dürfen!“
„Staffelübergabe“ an Obernburg
Weil das 15. Unterfränkische Volksmusikfest in Obernburg im Landkreis Miltenberg stattfindet, vollzogen Inka Pfister und Günther Werner die „Staffelübergabe“ an den Stadtrat Wolfgang Zöller aus Obernburg. „Ich würde mich freuen, Sie am 12. Juli 2020 bei uns begrüßen zu dürfen, in einem der ältesten Städtchen in Deutschland und in einer sehr sangesfreudigen Gemeinde“, sagte er. Mit dem gemeinsam von den Mitwirkenden und Besuchern gesungenen Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ endete schließlich das 14. Unterfränkische Volksmusikfest in Haßfurt.