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HAßFURT
Wie die Männergesellschaft der Pfarrei weiter aufweicht
Beim Festgottesdienst an Mariä Geburt in der Ritterkapelle wurde die neue Pastoralreferentin Claudia Nowak in ihr Amt eingeführt. Unser Bild zeigt (am Altar von links) die Gottesdienstbeauftragten Franz Beck und Thorsten Hüller, Diakon Manfred Griebel, Pfarrer Stephan Eschenbacher, Claudia Nowak und Kaplan Nicolas Kehl.
Foto: Ulrike Langer | Beim Festgottesdienst an Mariä Geburt in der Ritterkapelle wurde die neue Pastoralreferentin Claudia Nowak in ihr Amt eingeführt.
Ulrike Langer
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:40 Uhr

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Dieser Satz aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse symbolisierte gleich mehrfach die Intention des Festgottesdienstes, den Pfarrer Stephan Eschenbacher in Anwesenheit des Seelsorgeteams der Pfarreiengemeinschaft St. Kilian am Sonntagabend in der Ritterkapelle in Haßfurt zelebrierte.

Zum einen feierte die Pfarreiengemeinschaft das Fest Mariä Geburt, also den Anfang der Heilszeit Gottes mit den Menschen. Zum anderen wurde Claudia Nowak aus Wonfurt als neue Pastoralreferentin feierlich in ihr Amt eingeführt und zum dritten wurde Thorsten Hüller auf dem Weg zum Diakonat in seine Praktikumszeit in Hofheim entsendet. Gestaltet wurde die Messfeier anlässlich des Patroziniums der Marien-Wallfahrtskirche, zu der die Wülflinger traditionell gewallt waren, vom Kirchenchor St. Kilian unter der Leitung von Johannes Eirich.

Pfarrer Eschenbacher freute sich, dass die Stelle von Markus Fastenmeier nahtlos besetzt werden konnte. Auch wenn seine Nachfolgerin Claudia Nowak nur eine halbe Stelle genehmigt bekam. „Wir freuen uns auf Dich und wünschen Dir ein gutes Eingewöhnen in der Pfarreiengemeinschaft, tiefe Begegnungen und ein gutes Miteinander in unserem Seelsorgeteam“, wandte er sich an die Pastoralreferentin. „Wir waren ja lange ein reines Männerteam und sind mit Dir und der Pastoralassistentin Michaela Rüd auf einem guten Weg zur Parität“, fügte er schmunzelnd an. Claudia Nowak erklärte, dass sie bei einem längeren Aufenthalt in Südamerika die Theologie der Befreiung kennengelernt habe und deren Grundlage „Sehen, urteilen, handeln“ ihre Arbeit bestimmen werde. „Wenn wir sehen, urteilen und danach handeln, geht es auch mit uns gut weiter“, sagte sie.

Gottesdienstbeauftragter Thorsten Hüller, der sich seit drei Jahren auf dem Weg zum Diakon befindet, wurde im April dieses Jahres zum Akolyth beauftragt und übt seitdem einen besonderen liturgischen Dienst aus. Nach seinem Theologie-Fernstudium beginnt er nun sein Praktikum in Hofheim, wird aber auch weiterhin in der Pfarreiengemeinschaft Haßfurt tätig sein. „Jetzt beginnt etwas Neues für mich und zwar der schöne Teil meiner Ausbildung. Denn dabei komme ich den Menschen ganz nahe, was mir sehr viel Freude macht“, sagte er. „Besonders wenn ich die Krankenkommunion in Haßfurt und Wülflingen bringen kann, empfinde ich eine geistige Bereicherung.“

Anlässlich des Festes Mariä Geburt ging Pfarrer Eschenbacher im Besonderen auf die Namensgebung Mariens ein. „Maria war damals der Modename schlechthin, doch die Eltern haben ihre Tochter nicht Maria gerufen, sondern Mirjam, wie es im Hebräischen oder Aramäischen üblich war“, erklärte er. Mirjam sei eine große Persönlichkeit des Volkes Israel gewesen, habe sie doch mit ihrem Bruder Mose das Volk Gottes in die Freiheit geführt. Der Name sei symptomatisch, sowohl für die Mirjam des Alten Testaments wie für die Mirjam des Neuen Testaments, die dann Mutter Gottes werden sollte. Denn „Mirjam“ bedeute übersetzt: „Geliebte Gottes“ beziehungsweise „von Gott Geliebte“, was Maria ja auch gewesen sei. „An ihr wird auch deutlich, dass wir alle Geliebte Gottes sind – egal wie wir heißen. Zudem habe sich an ihr bewahrheitet, was Paulus uns als große Hoffnung des Glaubens verheißt: Nämlich dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt. Darauf dürfen wir vertrauen, und daran dürfen wir glauben, weil wir Geliebte Gottes sind“, so Eschenbacher.

Bevor die Gläubigen aus allen Pfarrgemeinden bei einem Umtrunk im Pfarrgarten die neuen Pastoralreferentin Claudia Nowak begrüßen konnten, zogen sie mit der Pieta aus dem Jahr 1600 in einer Lichterprozession durch die Stadt. Dabei wurden sie von der Stadtkapelle musikalisch begleitet.

Claudia Nowak wurde 1973 in Wangen im Allgäu geboren und wuchs in Nürnberg auf. Nach dem Abitur ging sie als Au pair nach Spanien. Von 1993 bis 1999 studierte sie in Regensburg und Würzburg Pädagogik und Theologie und schloss als Diplom-Theologin ab. Während des Studiums ging sie für neun Monate nach Bolivien und erlebte dort Jugendarbeit und eine Landpfarrei mit 200 Ortschaften. Anschließend begann sie ihre Ausbildung als Pastoralassistentin in Oberschleichach/Trossenfurt, wechselte nach Zeil und ging ab 2002 in Elternzeit. Daneben bildete sie sich zur Referentin für „Kess erziehen“ fort. Von 2016 bis Juli 2019 absolvierte sie ihre Ausbildung zur Pastoralreferentin in der Pfarreiengemeinschaft Hofheim. Claudia Nowak ist mit Diakon Michael Nowak verheiratet, hat fünf Kinder und lebt in Wonfurt.

Claudia Nowak arbeitet ab sofort mit einer halben Stelle als Pastoralreferentin in der Pfarreiengemeinschaft St. Kilian Haßfurt.
Foto: Ulrike Langer | Claudia Nowak arbeitet ab sofort mit einer halben Stelle als Pastoralreferentin in der Pfarreiengemeinschaft St. Kilian Haßfurt.
 
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