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EBELSBACH
Wie der "Commodore" dem altem "Kapitän" die Schau stahl
Auf ihren Opel „Commodore” sind Moritz und vor allem Papa Steffen Lohr aus Unfinden stolz. Der gelernte Schmied hat sich das 47 Jahre alte und 160 PS starke Fahrzeug, welches noch völlig im Originalzustand ist, vor knapp einem Jahr zugelegt.
Foto: Ralf Naumann | Auf ihren Opel „Commodore” sind Moritz und vor allem Papa Steffen Lohr aus Unfinden stolz. Der gelernte Schmied hat sich das 47 Jahre alte und 160 PS starke Fahrzeug, welches noch völlig im ...
Ralf Naumann
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:41 Uhr

Die Versuchung war zu groß. „Ich konnte einfach nicht widerstehen“, lachte Steffen Lohr. Damit meinte der Unfindener nicht seine Frau Sabrina, die für ihn nach wie vor der Glückstreffer überhaupt ist. In dem Fall aber galten seine strahlenden Augen am Sonntag seinem Opel „Commodore“, den der 38-Jährige in den Gleisenauer Schlosspark mitgebracht hatte.

Dort richtete der Ebelsbacher Werbering in Zusammenarbeit mit dem Zeiler Automobilclub unter der Federführung von Manfred Kuhn bereits zum zehnten Mal ein großes Oldtimertreffen aus. Und die Familie Lohr, zu der auch die beiden Kinder Moritz und Kilian gehören sowie der Opel „Commodore“, waren neben zahlreichen weiteren „Ausstellern“ aus der weiten Umgebung dabei. Dabei hätte es auch ein „Kapitän“ aus dem Jahr 1960 sein können. „Den haben wir aber aus Zeit- und Platzmangel abgegeben“, sagte der gelernte Schmied im Gespräch. Stattdessen haben sich die Unfindener vor gut einem Jahr den 47 Jahre alten und 160 PS starken „Commodore“ zugelegt. „Ursprünglich kommt dieses Auto aus Schweden“, erklärte Steffen Lohr und kam dabei auf seine Leidenschaft „für alte Opel“ zu sprechen. „Der Grund für meinen schnellen Entschluss, dieses Auto zu kaufen, war, dass es sich noch vollkommen im Originalzustand aus den 70ern befindet.“

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Demnach sei der Lack noch original „mit leichter Patina“. Auch Motor und Innenraum seien „in einem sehr guten Zustand, da das Auto auch von meinem Vorbesitzer gepflegt wurde“. Weitere Glanzlichter sind der original Dachgepäckträger, eine Liftachse hinten und Bremslichter in der Heckscheibe. „Zudem war es zusätzlich verlockend, dass bei dem Auto viele neue Ersatzteile dabeigewesen sind, auf die ich noch nicht zurückgreifen musste.“ Fasziniert ist Steffen Lohr immer wieder vom Fahrgefühl, das man mit dem von einem neuen Fahrzeug in keiner Weise vergleichen könne, kam er regelrecht ins Schwärmen. Auch von häufigen Reparaturen lässt er sich nicht die gute Laune verderben. Im Gegenteil. Reparaturen könne man bei einem Oldtimer „selbst tätigen, sich dabei in geselliger Runde treffen, austauschen und gemeinsam daran basteln“. Doch der alte Opel erwies sich bislang als sehr zuverlässig. Außer für Innen- und Außenpflege war noch kein weiterer Arbeitseinsatz notwendig.

Anders dagegen bei seinen anderen Fahrzeugen, die noch in seinem Besitz sind. Neben seinem „Commodore“ stehen ein 22er Eicher 115/8 (der Bulldog wurde nur etwa 350 mal gebaut), ein Hercules Roller Baujahr 1972 mit einem 50 Kubikzentimeter großen Lüftermotor sowie ein Hercules Sportbike SB3 (Baujahr 1972) in seinem Fuhrpark. Gerade das Sportbike sowie der Roller erfordern „hin und wieder intensivere Wartungen“, da sie auch im Alltag öfter genutzt werden. „Dabei achte ich nicht auf die Zeit, die ich dafür aufbringe, da ich mich gerne, lange und intensiv damit beschäftige“, erklärte der Hobbybastler. Bei seinem ersten Opel Kapitän habe er mehr Zeit geopfert, um ihn am Laufen zu halten.

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Oldtimer interessieren den 38-Jährigen „schon immer“. Es war deshalb schon lange sein Wunsch, selbst einen zu besitzen und diesen „für besondere Momente“ zu nutzen. Ein solcher ganz spezieller und einzigartiger Moment war die Hochzeit mit seiner Frau Sabrina vor einem Jahr, denn der „Commodore“ diente als Hochzeitsauto. Momentan ist Steffen Lohr mit seinem Fuhrpark „zufrieden und ausgelastet“. Bei einem „unschlagbaren Angebot“ würde er sich aber sicher „noch ein Schätzchen zulegen“. Seine Wünsche: ein Mercedes 190er EVO 2,5l, im Originalzustand und fahrtauglich, oder ein VW T1 Samba Bus.

Über 300 Fahrzeuge, egal ob auf zwei oder vier Rädern, konnten die zahlreichen Besucher bestaunen. Auch die schwarze „Bauer Saxonette“ von Jürgen Stark aus Obertheres, die er seit knapp zehn Jahren besitzt. „Ich wollte eigentlich schon immer mal Motorrad fahren, habe aber keinen Motorradführerschein. Bis 125 Kubik kann ich aber mit meinen alten Führerschein fahren“, lachte der 60-Jährige, der regelmäßig an Oldtimertreffen teilnimmt. „Die Maschine muss genutzt werden, sonst verrostet sie.“ Traumwetter, Traumkulisse, Traumfahrzeuge – das zehnte Oldtimertreffen im Gleisenauer Schlosspark war wieder einmal ein echtes Glanzlicht.

Mit 304 PS aus Nürnberg angereist sind Tamara Eigenwillig und ihr Mann Günther. Ihr 64er Ford „Thunderbird” ein echter Hingucker.
Foto: Naumann | Mit 304 PS aus Nürnberg angereist sind Tamara Eigenwillig und ihr Mann Günther. Ihr 64er Ford „Thunderbird” ein echter Hingucker.
Ist sichtlich stolz auf seinen 60 PS starken „Borgward”: Stephan Schnaus aus Haßfurt.
Foto: Ralf Naumann | Ist sichtlich stolz auf seinen 60 PS starken „Borgward”: Stephan Schnaus aus Haßfurt.
Das ist nicht irgendein VW-Käfer, sondern „Erwin”. An dem Fahrzeug aus dem Jahr 1952 wurde nichts verändert oder restauriert.
Foto: Ralf Naumann | Das ist nicht irgendein VW-Käfer, sondern „Erwin”. An dem Fahrzeug aus dem Jahr 1952 wurde nichts verändert oder restauriert.
 
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